Buffett setzt auf eigene Aktie: $345 Millionen für Berkshire Hathaway

Warren Buffett, eine der meistgeachteten Investorenlegenden an der Wall Street, hat erneut den Blick der Anleger auf sich gezogen. Unter seiner Leitung wuchs Berkshire Hathaway zu einer beachtlichen Größe, was sich in einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 20 % für die Class-A-Aktien seit 1965 widerspiegelt. Diese immense Performance steht im Kontrast zu den 10 %, die der S&P 500 im gleichen Zeitraum erreicht hat. Die beeindruckende Entwicklung von Berkshire Hathaway ist größtenteils auf Buffetts kluge Kapitalentscheidungen zurückzuführen. Seine meisterhaften Übernahmen, wohlüberlegten Investitionen und strategischen Aktienrückkäufe haben zweifellos den Wert für die Aktionäre gesteigert. Ein aktuelles Beispiel ist die jüngste Entscheidung, Apple-Aktien im Wert von $389 Millionen zu verkaufen und stattdessen $345 Millionen in Berkshire Hathaway-Aktien zu investieren. Berkshire Hathaway hat erstmals im ersten Quartal 2016 in Apple investiert. Diese Beteiligung entwickelte sich schnell zur größten Position im Portfolio von Berkshire. Überraschend, da Buffett traditionell Technologieaktien mied. Doch er lobte Apples CEO Tim Cook und das iPhone, das er als 'das beste Produkt aller Zeiten' bezeichnete. Trotz des Verkaufs bleibt Apple die größte Beteiligung von Berkshire. Bei Berkshires jährlicher Aktionärsversammlung erklärte Buffett seinen Verkauf großer Anteile der Apple-Aktien mit einer erwarteten Erhöhung der Unternehmenssteuern in den USA. Ein historisches Defizit des US-Bundeshaushalts könnte höhere Steuern erforderlich machen, was auch die Gewinne von Berkshire betreffen würde. Neben der Steuerüberlegung spielt jedoch auch die Bewertung von Apple eine Rolle. Obwohl Apple als starkes Unternehmen gilt, erscheinen die aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnisse nach Meinung vieler Analysten teuer. Dies veranlasst Buffett zu einer aggressiveren Verkaufstrategie bei Apple im Vergleich zu anderen Beteiligungen. Seit der Anpassung des Aktienrückkaufprogramms 2018 hat Buffett kontinuierlich Berkshire-Aktien zurückgekauft, wenn er diese als unterbewertet ansah. Allein im letzten Quartal kaufte er Aktien im Wert von $345 Millionen zurück, was die Gesamtsumme seit 2018 auf beachtliche $78 Milliarden erhöht. Die Stärke von Berkshire Hathaway liegt in seinem riesigen Versicherungsgeschäft und den damit verbundenen Kapitalflüssen. Diese 'Floats' werden durch diszipliniertes Underwriting effektiver genutzt, wodurch Buffett beträchtlichen Wert für die Aktionäre schaffen konnte. Das Buchwert pro Aktie von Berkshire wuchs in den letzten zehn Jahren um 194 %, während der S&P 500 um 179 % zulegte. Die Prognosen für Berkshires operative Gewinne sind mit einem erwarteten jährlichen Wachstum von 17 % bis 2027 vielversprechend. Dies rechtfertigt den aktuellen Bewertungsmultiplikator von 23,3. Langfristig orientierte Investoren könnten daher in Erwägung ziehen, eine kleine Position in Berkshire Hathaway zu erwerben, gerade jetzt, da Buffett wahrscheinlich weiterhin Aktien zurückkauft.