Warren Buffett, der legendäre Investment-Guru, erhöht seine Bargeldbestände bei Berkshire Hathaway derzeit in beachtlichem Maße. Jüngste Regulierungsunterlagen belegen, dass seine Holdinggesellschaft im dritten Quartal mehr Verkäufe als Käufe tätigte, darunter auch eine signifikante Reduzierung ihrer Beteiligung an Apple. Der Anteil an Apple wurde von fast 175 Milliarden Dollar zu Jahresbeginn auf rund 70 Milliarden Dollar reduziert. Trotz dieser Verkäufe bleibt Apple weiterhin ein wesentlicher Bestandteil von Berkshires Portfolio, das insgesamt einen Wert von 266 Milliarden Dollar aufweist. Doch nicht nur Apple ist von der strategischen Zurückhaltung betroffen. Berkshire verkaufte auch etwa 235 Millionen Aktien der Bank of America, was aufgrund der Besitzverhältnisse über 10 % öffentlich bekannt gemacht werden musste. Diese Entscheidungen zeigen eine klare Tendenz zur Liquiditätsanreicherung, die sich auch in Berkshires jüngsten Quartalszahlen widerspiegelt. Die Kassen von Berkshire Hathaway haben inzwischen Rekordwerte erreicht. Das aktuelle Cash-Polster ist auf satte 320,3 Milliarden Dollar angewachsen, wobei der Großteil in kurzfristigen Staatsanleihen angelegt ist. Diese Ansammlung von Barmitteln über die letzten neun Quartale hinweg wird als strategische 'Munition' betrachtet, die auf zukünftige Anlagegelegenheiten wartet. Buffett selbst bleibt skeptisch gegenüber dem aktuellen Marktumfeld. Der 'Buffett-Indikator', das Verhältnis von Börsenkapitalisierung zu GDP, markiert mit 198,1 % ein historisches Hoch. Diese Zahl signalisiert für den als 'Orakel von Omaha' bekannten Buffett eine Überbewertung des Marktes, ähnlich dem Niveau kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase.