22. September, 2024

Märkte

Buffett reduziert signifikant seine Bank of America-Beteiligung

Buffett reduziert signifikant seine Bank of America-Beteiligung

Warren Buffett, der legendäre CEO von Berkshire Hathaway, hat kürzlich für Aufsehen an den Finanzmärkten gesorgt. Seit Mitte Juli betreibt er einen systematischen Verkauf der Bank of America-Anteile seines Unternehmens, was Fragen und Spekulationen über die Gründe hinter dieser Entscheidung aufwirft. Buffetts langjähriger Erfolg beruht auf der Fähigkeit, langfristige Werte zu erkennen und zu nutzen. Überraschend ist daher, dass er in jüngster Zeit von dieser Strategie abgewichen ist. Die jüngsten Form-4-Meldungen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC zeigen, dass Buffett seit dem 17. Juli stetig und konsequent Bank of America-Aktien veräußert. In nur 27 von 39 Handelstagen trennte sich Berkshire Hathaway von fast 174 Millionen Aktien der Bank of America, was einem Marktwert von knapp 7,2 Milliarden Dollar entspricht. Eine mögliche Erklärung für dieses ungewöhnliche Verhalten ist steuerlicher Natur. Buffett hat kürzlich prognostiziert, dass die Unternehmenssteuersätze in den kommenden Jahren steigen könnten. Der Verkauf könnte daher eine Maßnahme sein, um realisierte Gewinne zu einem niedrigeren Steuersatz zu sichern. Eine andere Theorie besagt, dass Buffett, ein ausgewiesener Kenner der Bankenbranche, auf eine bevorstehende Änderung der Geldpolitik der Federal Reserve spekuliert. Angesichts der erwarteten Zinssenkungen könnte er potenzielle negative Auswirkungen auf das Nettozinseinkommen der Bank of America antizipieren. Ein weiterer Grund könnte in den derzeit hohen Aktienbewertungen liegen. Buffett hat immer wieder Kritik an der „casinoartigen“ Atmosphäre an den Börsen geübt, die durch den leichten Zugang zu Handelsplattformen und rekordniedrige Zinsen begünstigt wurde. Die hohe Shiller-KGV des S&P 500-Index, die zuletzt nahe 36 lag und damit historische Hochs aus der Zeit vor dem Platzen der Dotcom-Blase und Ende 2021/Anfang 2022 erreichte, verstärkt diesen Eindruck. Während einige der Verkäufe von Aktien wie Apple womöglich vor allem steuerlich motiviert sind, deutet die aggressive Reduzierung der Bank of America-Beteiligung darauf hin, dass Buffett für den Fall eines markttreibenden Absturzes liquide Mittel bereithalten möchte. Ein Blick auf die jüngsten Berechnungen des CAPE-Ratios zeigt, dass Buffett möglicherweise ein kluger Schachzug gelungen ist. Die Märkte sind hoch bewertet, und Buffett könnte darauf wetten, dass ein Rückgang bevorsteht, der Investoren reichlich Chancen bietet.