06. Oktober, 2024

Wirtschaft

Buchungsboom nach FTI-Insolvenz: Reiseveranstalter profitieren in Rekordhöhen

Buchungsboom nach FTI-Insolvenz: Reiseveranstalter profitieren in Rekordhöhen

Die Insolvenz des prominenten Reiseveranstalters FTI hat eine bemerkenswerte Kettenreaktion auf den Markt ausgelöst. Während der Großteil der Reiseindustrie die Auswirkungen der Insolvenz eher negativ eingeschätzt hat, erfreuen sich die verbliebenen Marktteilnehmer über einen sprunghaften Anstieg der Buchungszahlen. Nach der Marktführungsposition von Tui verzeichnen nun auch DER Touristik und Alltours signifikante Gewinne in ihren Buchungszahlen.

Ingo Burmester, der Leiter für die Region Mitteleuropa bei DER Touristik, zu dessen Portfolio auch die Marken Dertours, ITS und Meiers Weltreisen zählen, erklärt das Phänomen: "Aktuell sehen wir – auch beeinflusst durch die veränderten Marktbedingungen – ein signifikantes Gästewachstum." Für die kommenden Monate prognostiziert das Unternehmen etwa 400.000 zusätzliche Gäste bei den Sommer- und Winterbuchungen.

Auch Alltours meldet beeindruckende Zuwachsraten, die laut Sprecher zweistellig sind. "Mit dem zusätzlichen Nachfrageeffekt aus der FTI-Insolvenz rechnen wir mit einem Rekordwachstum von über 20 Prozent im aktuellen Geschäftsjahr," sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Durch die Übernahme von FTI-Kontingenten bei Hotels und Fluggesellschaften habe Alltours sein Angebot im Kurzfrist- und Lastminute-Sektor wesentlich ausbauen können.

Bereits im Juni hatte der Marktführer Tui einen Anstieg der Buchungszahlen verzeichnet und das Angebot um 300.000 zusätzliche Plätze erweitert. Laut Stefan Baumert, Tui-Deutschland-Chef, sind insbesondere die Urlaubsziele rund ums Mittelmeer äußerst gefragt. "Nach der FTI-Pleite sind die Buchungen noch einmal sprunghaft angestiegen," erklärte er.

Die Insolvenz von FTI, die ihrerseits den drittgrößten Veranstalter hinter Tui und DER Touristik repräsentierten, wurde Anfang Juni bekannt gegeben. Sämtliche bereits gebuchten Reisen wurden daraufhin storniert. Allerdings wurden alle getätigten Zahlungen bei Pauschalreisen über den Deutschen Reisesicherungsfonds abgesichert, wodurch Kunden nicht auf ihren Kosten sitzen blieben.