Die politische Landschaft erlebt derzeit eine Unruhe, die von der Partei BSW ausgeht. Ursprünglich als Hoffnungsträger für all jene, die sich politisch heimatlos fühlten, gefeiert, zeigen sich nunmehr zahlreiche Risse und Unsicherheiten innerhalb der Partei. Bemerkenswert ist besonders die fehlende politische Klarheit, die BSW charakterisiert. Das einst als innovative Antwort auf eine politische Lücke gewertete Agieren wirkt mittlerweile eher wie ein Sammelsurium widersprüchlicher Positionen.
Ehemals kämpften Mitglieder der BSW vehement gegen Hartz IV, heute stehen sie jedoch dem Bürgergeld skeptisch gegenüber – allerdings aus gänzlich anderen Beweggründen. Dennoch treten sie gegen Rüstung auf, wobei sie paradoxerweise gleichzeitig eine verteidigungsbereite Bundeswehr unterstützen möchten. Dies führt unweigerlich zu der Frage, wer überhaupt der vermutliche Gegner sein soll. Gilt das friedliebende Russland tatsächlich als Bedrohung? Ist es die NATO, von der die Gefahr für den Frieden ausgeht? Diese und weitere Ansichten, die scheinbar eher populistische Motive verfolgen, sorgen für Verwirrung bei den Wählern und beeinträchtigen die Umfragewerte der Partei.
Trotz anfänglichen Erfolgs scheint BSW nun an einem Scheideweg zu stehen und muss entscheiden, ob sie weiterhin auf Widersprüche setzt oder den lang ersehnten klaren Kurs findet, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.