22. Februar, 2025

Grün

Brüssel gibt grünes Licht: Laufzeitverlängerung belgischer Atomreaktoren abgesegnet

Brüssel gibt grünes Licht: Laufzeitverlängerung belgischer Atomreaktoren abgesegnet

Die belgische Regierung erhält grünes Licht von der EU-Kommission, um die Laufzeiten von zwei ihrer Atomreaktoren mit finanziellen Mitteln zu stützen. Um die Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten, insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffes auf die Ukraine, wurde der Atomausstieg in Belgien im Jahr 2022 um zehn Jahre verschoben. Zwei Reaktoren in den Kernkraftwerken Doel und Tihange werden bis 2035 am Netz bleiben, obwohl diese ursprünglich 2025 abgeschaltet werden sollten. Das Tihange-Kraftwerk liegt in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze.

Die Entscheidung der EU-Kommission erlaubt es dem belgischen Staat, für stabile Einnahmen des Betreibers zu sorgen und die Verantwortung für radioaktive Abfälle gegen einen Pauschalbetrag zu übernehmen. Zudem darf sich Belgien an einem neuen Gemeinschaftsunternehmen beteiligen, welches die erforderlichen Investitionen unterstützt und zu 50 Prozent in der Hand des Staates bleibt.

Von den sieben Reaktoren in Belgien sind drei bereits abgeschaltet. Die Verlängerung der restlichen Reaktoren sorgt in Deutschland für anhaltende Diskussionen, zumal in den belgischen Anlagen der 1970er und 80er Jahre häufig Sicherheitsmängel wie marode Betonstrukturen bemängelt werden. Unter anderem die Stadt Aachen und die deutsche Bundesregierung haben wiederholt die Abschaltung der Reaktoren gefordert.

Ein politischer Richtungswechsel in Belgien zeichnet sich ab, da die neue Regierung, bestehend aus einer rechts-geführten Fünf-Parteien-Koalition, im Koalitionsvertrag eine erneute Unterstützung der Atomkraft signalisiert. Man plant ein ambitiöses Programm zur Revitalisierung der Atomindustrie, einschließlich des Baus neuer Reaktoren sowie der Verlängerung bestehender Kapazitäten.