17. September, 2024

Wirtschaft

Brückenbauwerke in Deutschland: Ein kritischer Blick auf die Infrastruktur

Brückenbauwerke in Deutschland: Ein kritischer Blick auf die Infrastruktur

Der Einsturz der Dresdner Carolabrücke unterstreicht für die Bundesingenieurkammer die sicherheitsrelevante Bedeutung von Brücken. Als systemrelevante und sensible Bauwerke hätten sie, so Heinrich Bökamp, der Präsident der Bundesingenieurkammer, einen erheblichen Einfluss auf das öffentliche Leben. Ein Verlust an Vertrauen in die öffentliche Infrastruktur sei die direkte Folge, wenn Brücken Schäden erleiden.

Sicherheit sei ein unverhandelbares Gut, betonte Bökamp und wies darauf hin, dass dies im Besonderen für die vielfältigen Brückenbauwerke gelte. Studien und Berichte der letzten Jahre belegen nach Ansicht der Bundesingenieurkammer, dass Deutschland deutlich mehr in die Instandhaltung seiner Infrastruktur investieren müsse. Der Zustand vieler Brücken sei alarmierend und zeuge von einem erheblichen Investitionsstau, der sicherheitsrelevante Probleme bis hin zu einem Totalversagen hervorrufen könne.

Ein weiterer Punkt kritischer Natur seien die Ineffizienzen im System, erklärte Hans-Jörg Temann, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen. Faktoren wie Fachkräftemangel im Ingenieurbereich, ineffiziente Vergabeverfahren und zu niedrige Honorare für Ingenieure verzögerten die dringend notwendigen Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen. Diese Verzögerungen seien nicht nur sicherheitskritisch, sondern auch ökonomisch unvernünftig. Regelmäßige Investitionen in Wartung und Sanierung seien weitaus wirtschaftlicher als ein anhaltender Sanierungsstau, so Temann.