Der kanadische Hersteller von Powersport-Fahrzeugen, BRP, hat angekündigt, seine Marine- und Marineteile-Divisionen zu verkaufen. Diese Entscheidung, so ein Analyst von RBC Capital Markets, dürfte die kurzfristige Rentabilität steigern. Das Unternehmen aus Québec begründet den Verkauf mit einer verstärkten Fokussierung auf sein Kerngeschäft im Bereich Powersports.
„Nach sorgfältiger Überlegung und angesichts der aktuellen Dynamik beider Industrien haben wir beschlossen, uns auf unsere Hauptaktivitäten im Bereich Powersports zu konzentrieren und unsere Marine-Geschäfte zu veräußern“, so José Boisjoli, Präsident und CEO von BRP, in einer Pressemitteilung. Die Firma hat erst kürzlich ihre Jahresprognose zum zweiten Mal in Folge gekürzt, aufgrund eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds. Analysten reagierten im September mit einer Herabsetzung der Kursziele für BRP.
RBC-Analyst Sabahat Khan bewertet den geplanten Verkauf positiv. In einer Notiz an Investoren betont Khan, dass der schwierige Bootsmarkt Gewinne für BRP in naher Zukunft verbessern könnte. RBC bewertet BRP mit „Outperform“ und setzt das Kursziel auf 99 Dollar, während die Aktien am Donnerstag zu einem Kurs von etwa 77,50 Dollar gehandelt wurden, was einem Rückgang von rund 1,25 Prozent gegenüber dem Vortag entspricht.
Von dem Verkauf ausgenommen sind BRP-Produkte wie Sea-Doo-Wassermotorräder, Switch-Pontoons und Jet-Antriebssysteme. BRP plant, den Verkauf bis Ende April nächsten Jahres abzuschließen. Laut Khan sieht sich die Marineindustrie aktuell mit erheblichen Problemen konfrontiert, unter anderem aufgrund von Überbeständen und einer nachlassenden Nachfrage infolge restriktiver Zinssätze. Boote zählen zu den hochpreisigen Produkten mit Kosten von über 100.000 US-Dollar, die seit der COVID-19-Pandemie dramatisch gestiegen sind.
Der Verkauf ermöglicht BRP, sich stärker auf seine Position im globalen Powersports-Markt zu konzentrieren. Trotz einer führenden Marktposition in verschiedenen Kategorien ist BRP im globalen Marine-Markt ein relativ kleiner Akteur. Die Prognosen des Unternehmens für die Marine-Division beinhalten einen Umsatzrückgang von 40 bis 50 Prozent im Fiskaljahr 2025, wobei der Bruttogewinn seit dem vierten Quartal 2023 negativ ist. RBC erwartet, dass die Marine-Division BRPs Gewinn pro Aktie in diesem Fiskaljahr um etwa 1,50 Dollar beeinflussen wird.