Der renommierte Automobilzulieferer Brose erhitzt die Branchenluft mit einer grundsätzlichen Neuordnung seiner Führungsebene. Michael Stoschek, Enkel des Gründers, sichert sich maßgeblichen Einfluss zurück, indem ein neuer Verwaltungsrat geschaffen wurde, der Entscheidungsbefugnisse gegenüber dem Vorstand innehat. Mit Stoschek selbst als Vorsitzenden und seinem Sohn Maximilian als dessen Stellvertreter, ersetzt dieser Verwaltungsrat den bisherigen Aufsichtsrat, um den Entscheidungsspielraum der Inhaber gegenüber dem Vorstand zu erweitern.
Die bisherigen Organisationsstrukturen hätten das Unternehmen ausgebremst, so die Aussage des Unternehmens. Flexibilität und Schnelligkeit in Entscheidungsprozessen seien unerlässlich, um den zahlreichen internen und externen Herausforderungen zu begegnen. Mit der Umstrukturierung zielt Brose darauf ab, agil auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Parallel zur Umstrukturierung tritt Stefan Krug nun auch die Rolle des Vorstandsvorsitzenden an und erweitert damit seine bisherigen Aufgaben als Produktionsvorstand. Sein Vorgänger Philipp Schramm trat am 2. Oktober von seiner Rolle zurück. Unterdessen visiert das Unternehmen ambitionierte Umsatzpläne an und strebt für das laufende Jahr einen Erlös von stolzen 8,3 Milliarden Euro an.
Erst im Mai zog sich der 76-jährige Stoschek von seiner Funktion im Aufsichtsrat zurück, um einen Generationenwechsel in die Wege zu leiten, nahm jedoch im Juli wieder das Ruder in die Hand. Mit einem Team von fast 32.000 Mitarbeitern weltweit, befindet sich Brose weiterhin auf einem Kurs, der auf Wachstum und Effizienzsteigerung abzielt, nachdem Anfang des Jahres bereits Einsparungsmaßnahmen und Stellenabbau angekündigt wurden.