Im Zuge der Herausforderungen in der Automobilbranche hat der Zulieferer Brose einen Sparplan aufgestellt, der den Standort Würzburg gefährden könnte. Nach Einschätzung der IG Metall stehen rund 1.400 Arbeitsplätze auf dem Spiel, sollte es zur Standortschließung kommen.
Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, der Verwaltungsrat prüfe derzeit die Konzentration der Standorte in Franken. Insbesondere werden die Synergiepotenziale bei einer Verlagerung nach Coburg und Bamberg/Hallstadt geprüft. Würden diese als wirtschaftlich notwendig erachtet, sei eine Schließung des Standorts Würzburg eine mögliche Konsequenz. Im Falle einer Schließung sollen den administrativen Mitarbeitern alternative Übernahmemöglichkeiten angeboten werden. Die endgültige Entscheidung hängt von den Ergebnissen der Untersuchungen ab.
Bereits im Dezember hatte Brose angekündigt, die Kosten um 20 Prozent senken zu wollen. Auch die Anzahl der Standorte soll reduziert werden. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Michael Stoschek, informierte kürzlich die Betriebsratschefs über diese Überlegungen. Stoschek, Enkel des Unternehmensgründers, hat sich zuvor aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, bleibt jedoch in strategischen Fragen involviert.
Auch politischer Druck kommt aus Würzburg: Oberbürgermeister Christian Schuchardt appellierte an Stoschek, im Sinne der sozialen Verantwortung eine alternative Lösung zu finden, die den Standort und die Arbeitsplätze sichert. Der Verlust von Brose als einem der größten Arbeitgeber der Region wäre laut Schuchardt ein herber Schlag für die Stadt.
Norbert Zirnsak von der IG Metall unterstrich die Bedeutung der Brose-Arbeitsplätze für die wirtschaftliche Stabilität Würzburgs. Betriebsratsvorsitzender Yves Weinberger fordert ein klares Bekenntnis zur Zukunft des Standorts und würdigt die hohe Leistungsbereitschaft der Belegschaft.