Der kanadische Investmentfonds Brookfield hat seine Pläne zur Übernahme des spanischen Pharmaunternehmens Grifols aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über dessen Unternehmensbewertung aufgegeben. Ursprünglich hatte Brookfield am 19. November ein unverbindliches Angebot eingereicht, das den Entwickler von auf menschlichem Plasma basierenden Medikamenten mit 6,45 Milliarden Euro (entspricht 6,79 Milliarden US-Dollar) bewertete. Die Aktien von Grifols verzeichneten infolge dieser Nachricht einen Rückgang von 6,9 Prozent, als sie um 14:05 Uhr GMT auf den Markt kamen. Zuvor waren die Anteile bereits um mehr als 12 Prozent gesunken, nachdem Bloomberg erstmals über Brookfields Entscheidung berichtet hatte. Im Vergleich dazu sank der spanische Leitindex IBEX 35 um 0,7 Prozent. Ein Vertreter der Gründerfamilie von Grifols bestätigte den Rückzug von Brookfield und erklärte, dass die kanadische Firma aufgrund preislicher Differenzen ausgestiegen sei. "Das Unternehmen hat einen wesentlich höheren Wert als das Angebot von Brookfield", so der Sprecher weiter. Er betonte zudem, dass man ohne Änderungen weitermachen werde. Ob die Gespräche zwischen der Familie und Brookfield zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden könnten, blieb unklar. Von Grifols selbst gab es keine Stellungnahme.