Der kanadische Investmentfonds Brookfield hat sein Interesse an einer möglichen Übernahme des spanischen Pharmaunternehmens Grifols erneut bekräftigt und um mehr Zeit für die Due-Diligence-Prüfung gebeten, so zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen.
In einem am Montag an den Vorstand gesandten Schreiben bat Brookfield um einige weitere Wochen, um den im Sommer begonnenen Prozess abzuschließen. Die Quellen, die anonym bleiben wollen, da sie nicht befugt sind, öffentlich zu sprechen, bestätigten die Anfrage.
Bereits im Juli hatte die Private-Equity-Firma angekündigt, gemeinsam mit der Grifols-Familie ein Übernahmeangebot zu erwägen, vorbehaltlich einer erfolgreichen Due-Diligence-Prüfung.
Eine weitere Quelle, die ebenfalls mit den Verhandlungen vertraut ist, erklärte zu Beginn des Jahres, dass Brookfield den Deal in Zusammenarbeit mit anderen Investoren seiner Fonds durchführen wolle. Zudem hat Brookfield bereits Gespräche mit Banken aufgenommen, um die Finanzierung der möglichen Übernahme zu sichern.
Seit Anfang Januar hat der Short-Seller-Fonds Gotham City Research mehrere Berichte veröffentlicht, in denen Grifols vorgeworfen wird, Gewinne überhöht und Schulden unterschätzt zu haben. Grifols bestreitet diese Anschuldigungen.
Diese Vorwürfe haben etwa 35% des Marktwertes des in Barcelona ansässigen Unternehmens vernichtet. Die spanische Börsenaufsichtsbehörde CNMV hat letzte Woche mitgeteilt, dass sie Maßnahmen gegen den Short-Seller-Fonds Gotham City Research wegen vermeintlicher Marktmanipulation ergreift. Gleichzeitig wird Grifols wegen mangelhafter Finanzberichterstattung sanktioniert.