Nachhaltige Investments sind längst mehr als nur ein Trend – sie sind zu einer festen Größe im Finanzsektor geworden. ESG, das für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung steht, hat seinen Ursprung bereits in den frühen 2000er Jahren durch die Zusammenarbeit von UN-Beamten und der Finanzbranche. Doch erst in den letzten Jahren hat sich ESG von einem reaktiven zu einem proaktiven Ansatz entwickelt.
Dieser Wandel wird durch alarmierende Klimaberichte weiter befeuert. So bestätigte die World Meteorological Organization (WMO), dass das Jahr 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die globale durchschnittliche Lufttemperatur an der Erdoberfläche lag näher denn je an der im Pariser Klimaabkommen festgelegten Untergrenze von 1,5 Grad Celsius. Investitionen in saubere Energien und Technologien boomen: Laut der International Energy Agency (IEA) wird erwartet, dass die globalen Investitionen in saubere Energie im Jahr 2024 die Investitionen in fossile Brennstoffe verdoppeln und ein Volumen von 2 Billionen Dollar erreichen.
Nichtsdestotrotz hat sich die Begeisterung für ESG-Investitionen in den USA zuletzt etwas abgekühlt. Fonds mit ESG-Zielen verzeichneten trotz eines steigenden Aktienmarktes bislang einen Rückgang der Anlagen auf etwa 335 Milliarden Dollar. Politische Kritik und rechtliche Herausforderungen, wie etwa eine umstrittene Klima-Verordnung der US-Börsenaufsicht SEC, tragen zu dieser Unsicherheit bei.
Dennoch bleiben zahlreiche US-Firmen dem ESG-Gedanken treu. Dabei ziehen sie Investoren an, die sowohl finanzielle Performance als auch ESG-Faktoren berücksichtigen. Ein Beispiel hierfür sind prominente Investmentbanken wie JPMorgan Chase & Co. und Citigroup, die weiterhin grüne Anleihen unterzeichnen, sowie Bank of America, die ESG-Konferenzen sponsert. Auch in der Technologiebranche zeigt sich ein klarer Trend: ESG-Fonds verzeichneten im ersten Halbjahr des Jahres starke Performance, was hauptsächlich auf ihre großzügigen Investments in Technologiewerte zurückzuführen ist.
Ein Unternehmen, das in diesem Kontext besonders hervorsticht, ist Broadcom Inc. Der Technologie-Gigant plant nach der Übernahme von VMware im November 2023, seine Emissionsreduktionsziele neu zu definieren und an den UN-Pariser Klimavertrag sowie die Ziele der Science Based Targets initiative (SBTi) anzupassen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten zu beschränken.
TD Cowen sieht Broadcom als Profiteur der steigenden Ausgaben im Bereich künstliche Intelligenz (KI). Analysten betonten die ungebrochene Nachfrage nach generativer KI, was Broadcom veranlasste, seine KI-Umsatzprognose für das Jahr 2024 auf 11 Milliarden Dollar anzuheben. Das Unternehmen übertraf die Erwartungen im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 12,49 Milliarden Dollar und einem Gewinn pro Aktie von 10,96 Dollar.
Der Erfolg von Broadcom wurde durch einen 10-zu-1-Aktiensplit weiter unterstützt, was zu angepassten Kurszielen bei mehreren Analysten führte. Cantor Fitzgerald und Oppenheimer setzten ihr Kursziel auf 200 Dollar, während TD Cowen den neuen Zielkurs auf 210 Dollar erhöhte und eine Kaufempfehlung beibehielt.
Auch wenn Broadcom in der Liste der besten ESG-Aktien auf Platz 8 rangiert, sehen einige Investoren durch AI gehaltvolle Chancen auf höhere Renditen. Wer auf der Suche nach einem vielversprechenden KI-Wert ist, könnte laut Aristoteles Atlantic Large Cap Growth Strategy auch andere Titel ins Auge fassen.