15. Januar, 2025

KI

Broadcom: Ein unterschätzter Spieler im KI-Chiprennen?

Broadcom: Ein unterschätzter Spieler im KI-Chiprennen?

Wenn Sie an Halbleiterunternehmen und Rechenzentrumsdienste denken, kommen wohl Namen wie Nvidia und Advanced Micro Devices als Erstes in den Sinn. Doch die Welt der auf Künstlicher Intelligenz basierenden Chips und Infrastruktur bietet weit mehr als nur diese beiden Giganten.

Eine Firma, die oft in der KI-Diskussion auftaucht, aber dennoch leicht übersehen wird, ist Broadcom. Trotz der Komplexität ihres Geschäftsmodells und der breiten Angebotspalette könnte Broadcom gerade jetzt eine interessante Investitionsmöglichkeit darstellen.

Broadcom deckt 26 verschiedene Geschäftsbereiche ab, die verschiedene Halbleiter- und Infrastrukturlösungen umfassen. Zu den Dienstleistungen gehören unter anderem Netzwerkanbindungschips für Rechenzentren, Server-Speicher, Breitband- und Wireless-Produkte, Cybersicherheit und Cloud-Computing.

Die bisherigen Wachstumszahlen von Broadcom können mit den Erfolgen von Nvidia und AMD nicht ganz mithalten, aber das könnte sich bald ändern. Ein Blick auf die aktuellen Investitionen von Broadcom zeigt, wohin die Reise geht.

Broadcom unterscheidet bei den Einnahmen zwischen Halbleiterlösungen und Infrastruktursoftware. Am 5. September veröffentlichte das Unternehmen seine Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2024, das am 4. August endete. Der Umsatz lag bei 13,1 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 47 % im Jahresvergleich entspricht. Doch ohne den Beitrag aus der Übernahme von VMware hätte das organische Wachstum nur 4 % betragen.

Die Halbleiterlösungen, die den größten Umsatzanteil ausmachen, wuchsen im letzten Quartal lediglich um 5 %. Der Einfluss von VMware auf das Infrastruktursoftware-Segment ist also erheblich und lässt Bedenken aufkommen. Allerdings gibt es Hoffnung: Broadcoms nicht-KI-Geschäftsbereiche scheinen sich zu erholen. Laut CEO Hock Tan hat sich der Umsatz mit nicht-KI-Halbleitern stabilisiert und wird voraussichtlich ab dem nächsten Quartal wieder wachsen. Zudem wird erwartet, dass der Umsatz mit KI-Produkten in diesem Jahr 12 Milliarden US-Dollar erreichen wird, ein Anstieg gegenüber der früheren Schätzung von 11 Milliarden.

Obwohl die Aktie von Broadcom im Jahr 2024 bereits um etwa 23 % gestiegen ist, gab es in den letzten sechs Monaten nur geringe Veränderungen und sogar einen Rückgang im letzten Monat. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Broadcom liegt mit 22,8 deutlich unter dem von Nvidia (36,6) und AMD (25,2).

Diese Diskrepanz in der Bewertung könnte auf eine Fehleinschätzung des Marktpotenzials von Broadcom hindeuten. Trotz der derzeitigen Abhängigkeit von VMware hat Broadcom das Potenzial, sich in vielen Bereichen, die sowohl Chips als auch Software im Bereich der Künstlichen Intelligenz betreffen, weiterzuentwickeln. Es könnte sich also lohnen, Broadcom-Aktien zu erwerben, besonders für langfristig orientierte Investoren.