British Airways sieht sich gezwungen, im kommenden Winter hunderte Langstreckenflüge zu streichen, da Engpässe in der Ersatzteilversorgung die Verfügbarkeit ihrer Flugzeuge einschränken. Eine besonders betroffene Strecke ist die neue Verbindung von Heathrow nach Kuala Lumpur, deren Start nun verschoben wird. Ebenso wird die tägliche Frequenz zwischen London Gatwick und New York sowie zwischen London Heathrow und Doha reduziert. Die Fluggesellschaft, ein Mitglied der International Airlines Group, führt die Stornierungen auf Verzögerungen bei der Lieferung von Triebwerken und Ersatzteilen durch Rolls-Royce zurück. Hauptsächlich betroffen sind die Rolls-Royce Trent 1000 Triebwerke der Boeing 787-Flotte. Bereits seit dem Ende der Reisebeschränkungen im Jahr 2022 kämpft British Airways mit operativen Herausforderungen. Daten der britischen Luftfahrtbehörde zeigen, dass sich Verspätungen und Stornierungen verdoppelt haben. Die Verantwortlichen von British Airways erkennen die Notwendigkeit an, die Zuverlässigkeit zu verbessern, weisen jedoch darauf hin, dass viele der aktuellen Schwierigkeiten außerhalb ihres direkten Einflussbereichs liegen. Neben den Triebwerksproblemen tragen auch gestiegene Verzögerungen bei der Flugsicherung zur Situation bei. Das Ersatzteilproblem führt dazu, dass fünf der 40 Boeing 787 geparkt bleiben müssen und die Fluglinie auf Ersatzmaschinen des Typs Boeing 777 zurückgreifen musste. Diese müssen nun jedoch routinemäßig gewartet werden, was zusätzliche Schwierigkeiten schafft. British Airways betont, dass sie Rolls-Royce über die Konsequenzen dieser Engpässe in Kenntnis gesetzt und um eine schnelle Lösung gebeten haben. Rolls-Royce arbeitet laut eigenen Aussagen intensiv daran, die Auswirkungen der beschränkten Ersatzteilverfügbarkeit, bedingt durch Lieferkettenschwierigkeiten, zu minimieren. Das Unternehmen plant, in den kommenden fünf Jahren eine Milliarde Pfund in die Verbesserung seiner Trent-Triebwerke zu investieren, um deren Kraftstoffeffizienz und Haltbarkeit zu steigern.