Das britische Wirtschaftswachstum hat im Sommer nur eine schwache Brise erfahren. Laut der ersten Schätzung des Statistikamtes ONS verzeichnete die britische Wirtschaft im dritten Quartal lediglich einen marginalen Zuwachs von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Ökonomen hatten ursprünglich mit einem Wachstum von 0,2 Prozent für die Monate Juli bis September kalkuliert, doch schon im zweiten Quartal hatte die Dynamik nach einem vielversprechenden Jahresbeginn merklich nachgelassen, als ein Wachstum von 0,5 Prozent erreicht wurde. Der September zeigte sich dann sogar als unerwartet kühl, denn hier sank die Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Anders als in Deutschland veröffentlicht das Vereinigte Königreich auch monatlich seine Wachstumsdaten, was diese Rückgänge besonders auffallen lässt. Auch die Industrieproduktion enttäuschte und fiel im September um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Prognosen waren von einem leichten Anstieg ausgegangen. Und dennoch: Stabilisierende Faktoren waren die Ausgaben der privaten Haushalte, staatliche Ausgaben sowie Unternehmensinvestitionen, die der Wirtschaft Rückenwind verliehen. In branchenspezifischer Hinsicht konnten der Dienstleistungssektor und insbesondere der Bausektor zulegen, während der Produktionssektor Einbußen hinnehmen musste.