23. September, 2024

Wirtschaft

Britisches Pub-Sterben setzt sich fort: 305 Kneipen schließen in sechs Monaten

Britisches Pub-Sterben setzt sich fort: 305 Kneipen schließen in sechs Monaten

Die britische Pub-Landschaft hat im ersten Halbjahr erneut erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Zwischen Januar und Juni verzeichneten England und Wales insgesamt 305 Pub-Schließungen, was einer Rate von etwa 50 Pubs pro Monat entspricht. Diese Zahlen wurden vom Immobilienberater Altus Group auf Basis von Regierungsangaben ermittelt. Einige der geschlossenen Pubs wurden abgerissen, andere in Wohnungen, Büros oder sogar Kindergärten umgewandelt. Besonders betroffen war die Region Nordwestengland.

Der Rückgang der Pub-Zahlen ist kein neues Phänomen, sondern setzt einen längerfristigen Trend fort. Zwischen April 2023 und März 2024 mussten laut Altus bereits 472 Kneipen schließen. Ende Juni 2024 verblieben in England und Wales noch 39.096 Pubs.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Hohe Inflationsraten trieben die Kosten für Energie und Personal in die Höhe, während gleichzeitig die Konsumausgaben sanken. Die Branche fordert seit Langem eine Senkung der Gewerbe- und Alkoholsteuern, doch drohen im Frühling 2025 sogar höhere Abgaben, falls auslaufende Ausnahmeregeln nicht verlängert werden.

Pub-Betreiber fürchten zudem eine mögliche Erhöhung der bereits im internationalen Vergleich sehr hohen Biersteuer. Auch Regierungspläne, das Rauchverbot auf Biergärten auszuweiten, schüren die Sorgen um künftige Einnahmeverluste.