Die britische Regierung wurde in einem Urteil des Obersten Gerichts in London heftig kritisiert. Das Gericht hat einstimmig entschieden, dass das Vorgehen der Regierung in Bezug auf ihre Migrationspolitik nicht durchdacht war. Insbesondere die Vorgehensweise, auf ein Abkommen mit Ruanda zu setzen, um die illegale Migration über den Ärmelkanal zu stoppen, wurde als fragwürdig angesehen.
Die britische Regierung hatte argumentiert, dass in Ruanda die Einhaltung aller Menschenrechte gewährleistet sei und dass die Aussicht auf einen Flug nach Ostafrika die Menschen von der gefährlichen Überquerung des Ärmelkanals abhalten würde. Diese Prophezeiung erwies sich jedoch als falsch, und das Urteil des Obersten Gerichts stellt die Grundlage für das erste Argument der britischen Regierung infrage.
Die Folgen der uneffektiven Migrationspolitik sind nicht nur finanziell spürbar. Das Vertrauen in das Kabinett von Schatzkanzler Rishi Sunak wird dadurch weiter untergraben. Die britische Regierung hat bereits eine dreistellige Millionensumme in das Ruanda-Projekt investiert, die nun als verloren gilt. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob diese Investition nur ein Tropfen auf den heißen Stein war oder ob sie auch künftig finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen wird.
Die Kritik des Obersten Gerichts lässt keinen Zweifel daran, dass die Migrationspolitik der britischen Regierung dringend überarbeitet werden muss. Der Fokus sollte dabei darauf liegen, nachhaltige und wirksame Lösungsansätze zu finden, um die illegale Migration über den Ärmelkanal einzudämmen.