Die britischen Immobilienpreise verzeichneten im Dezember erstmals seit neun Monaten einen Rückgang, obwohl der Markt im vergangenen Jahr seine beste Performance seit der Pandemie erlebte. Laut Halifax, einem der größten Hypothekenanbieter des Landes, sanken die durchschnittlichen Hauspreise um 0,2 % auf £297,166. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise jedoch um 3,3 %.
Diese Preisentwicklung im Jahr 2024 stellt das stärkste Wachstum seit 2021 dar, als das Ende der Covid-bedingten Lockdowns und eine erhebliche Steuervergünstigung für Hauskäufer den Markt beflügelten. Der Rückgang der Preise im Dezember erfolgte vor dem Hintergrund eines stockenden Wirtschaftswachstums sowie anhaltend hoher Hypothekenzinsen, welche trotz einer leichten Abkühlung im Vergleich zu den Höchstständen von 2023 auf einem hohen Niveau verharren.
Tom Bill von Knight Frank betonte die Herausforderungen durch die höheren Kreditkosten, die durch das Oktober-Budget der Labour-Regierung ausgelöst wurden, und prognostizierte ein schwächeres Wachstum der Hauspreise für 2025. Diese Entwicklungen belasten den Immobilienmarkt bereits jetzt spürbar.
Im Hinblick auf die Zinsentwicklung reduzierte die Zentralbank im vergangenen Jahr die Leitzinsen nur zweimal, was auf zähe Preisentwicklungen zurückzuführen ist. Der Markt erwartet bis Ende 2025 lediglich zwei weitere Zinssenkungen. Die Hypothekenzinsen für zweijährige Festzinskredite stiegen laut Moneyfacts auf 5,47 %, verglichen mit 5,39 % vor dem 30. Oktober.
Aktuelle Daten zeigen ein gemischtes Bild: Während die genehmigten Hypotheken im November zurückgingen, berichtete Nationwide von einem erneuten Preisanstieg im Dezember. In London entwickelte sich der Markt im Einklang mit dem landesweiten Durchschnitt, während Nordirland mit einem Preisanstieg von 7,4 % die beste Performance zeigte. Schottland verzeichnete mit 2,4 % den geringsten Anstieg.
Trotz der angespannten Kreditsituation könnte der Markt in den kommenden Monaten aufgrund eines auslaufenden Steuervorteils im April lebhafter werden.