Der britische Immobilienmarkt zeigt im Dezember eine interessante Entwicklung: Durchschnittliche Angebotspreise für neu gelistete Häuser und Wohnungen sind um 1,7 % gefallen, wie das Immobilienportal Rightmove berichtet. Trotz des Rückgangs bleibt die Aktivität für diese Jahreszeit robust, da viele Käufer bemüht sind, Verkäufe vor der geplanten Erhöhung der Immobiliensteuern im April abzuschließen. Diese Preisbewegung spiegelt typische saisonale Muster wider und folgt einem Rückgang von 1,4 % im November. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Angebotspreise um 1,4 % gestiegen. Die Daten von Rightmove umfassen den Zeitraum vom 10. November bis zum 7. Dezember. Insgesamt stieg die Zahl der vereinbarten Verkäufe um beeindruckende 22 %, während die Nachfrage neuer Käufer um 13 % zulegte. Gleichzeitig zeigen saisonbereinigte Daten von Hypothekenanbietern wie Nationwide und Halifax im November monatliche Preisanstiege und die schnellsten jährlichen Zuwächse seit zwei Jahren. Tim Bannister, Leiter der Immobilienwissenschaft bei Rightmove, äußerte sich jedoch unsicher darüber, wie sich die bevorstehende Erhöhung der Stempelsteuer auf den Markt im kommenden Jahr auswirken wird. Besonders betroffen seien Erstkäufer in England, die ab April Stempelsteuer bereits auf Immobilien ab 300.000 Pfund zahlen müssen, während andere Käufer ab 125.000 Pfund belastet werden und die Steuerzuschläge für Zweitimmobilien steigen. Bannister deutete an, dass eine Senkung des Bankzinssatzes und einiger Hypothekenzinsen zu Jahresbeginn den Markt stabilisieren und das Vertrauen der Verbraucher stärken könnte. Die Bank of England wird voraussichtlich die Zinssätze am Donnerstag bei 4,75 % halten und hat signalisiert, dass künftige Zinssenkungen wohl allmählich erfolgen werden. Investoren rechnen bereits mit drei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelpunkt im nächsten Jahr. Die Labour-Regierung unter Premierminister Keir Starmer, die seit Juli im Amt ist, hat kürzlich eine Überarbeitung des Planungssystems angekündigt, um den Wohnungsbau zu beschleunigen und das Wirtschaftswachstum zu stimulieren.