Die jüngsten offiziellen Zahlen zeichnen ein verhaltenes Bild des britischen Wirtschaftswachstums im dritten Quartal: Nur um 0,1 Prozent legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September zu – ein langsameres Wachstum im Vergleich zu den 0,5 Prozent aus dem vorhergehenden Quartal. Diese Entwicklung kommt, nachdem die britische Labour-Partei die Wahlen gewonnen hatte, was durchaus Hoffnungen auf eine positivere Wirtschaftsdynamik weckte.
Finanzministerin Rachel Reeves äußerte sich unzufrieden mit den aktuellen Wirtschaftsdaten, was ihrer Ansicht nach eine Herausforderung für die Regierung darstellt. Angesichts einer Wirtschaft, die im ersten Halbjahr 2024 noch deutliche Erholungstendenzen zeigte, erscheint die aktuelle Verlangsamung wie ein unerwünschter Dämpfer nach dem Aufschwung aus der Rezession Ende 2023.
Mitglieder der Wirtschaftsexpertenlandschaft führen diese Stagnation teilweise auf die Zurückhaltung der Unternehmen vor dem Herbstbudget zurück. Ben Jones, führender Ökonom bei der Confederation of British Industry, betonte die Rolle der Unsicherheit in den Monaten vor der Budgetverkündung. Diese Stimmung sorgte offenbar für eine Verzögerung in Investitionsentscheidungen bei vielen Unternehmen.
Der Dienstleistungssektor, der etwa 80 Prozent der britischen Wirtschaftsaktivitäten ausmacht, wuchs in diesem Quartal lediglich um 0,1 Prozent, während der Bausektor um 0,8 Prozent zulegte. Hingegen musste der Produktionssektor einen Rückgang um 0,2 Prozent hinnehmen.
Abschließend bleibt für die Regierung die Aufgabe, dem gedämpften Wachstum entgegenzuwirken und Bedingungen zu schaffen, unter denen Wirtschaft und Verbraucher Vertrauen fassen können, um das Wachstum zu beleben.