22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Britische Wasserversorger fordern drastische Preiserhöhungen – Ofwat in der Zwickmühle

Britische Wasserversorger fordern drastische Preiserhöhungen – Ofwat in der Zwickmühle

Die britischen Wasserversorger, angeführt von Thames Water, drängen auf erhebliche Erhöhungen der Verbraucherpreise. Die Unternehmen begründen dies mit gestiegenen regulatorischen Anforderungen und erhöhten Investitionskosten, eine Herausforderung, der sich die Regulierungsbehörde Ofwat gegenüber sieht. Diese hatte bislang betont, Preiserhöhungen nur dann zu gestatten, wenn entsprechende Nachweise erbracht werden.

Mit neuen Belegen präsentieren die Versorger nun ihre Argumente und verweisen auf den steigenden Druck der Umwelt- und Trinkwasserregulatoren. Diese Entwicklungen lassen vermuten, dass Ofwat zumindest einige der Anträge akzeptieren könnte, obwohl das Hauptziel darin besteht, die Belastung der Verbraucher niedrig zu halten.

Auch die britische Finanzministerin Rachel Reeves brachte sich jüngst in die Diskussion ein und forderte eine stärkere Berücksichtigung der Investitionsnotwendigkeiten im Sektor. Besonders die Finanzlage von Thames Water, das ohne frische Mittel bald zahlungsunfähig sein könnte, verdeutlicht die Krise in der privatisierten Branche. Hier führen veraltete Strukturen zu bedenklichen Problemen wie Abwasser, das in Gewässer eindringt.

Ofwat befindet sich derzeit in der Prüfung der Anträge der Wasserversorger und wird seine endgültigen Beschlüsse über die Verbraucherpreise für den Zeitraum 2025-2030 voraussichtlich im Dezember oder Januar fällen. Die finanzielle Not von Thames Water hat die Kosten für Finanzierungen in der Branche erhöht, was wiederum die Investitionen in die Infrastruktur verteuert.

Thames Water fordert bis 2029-30 eine Erhöhung der durchschnittlichen Jahresrechnungen um 53 % auf 667 Pfund, während Southern Water sogar eine Steigerung um 84 % auf 772 Pfund anstrebt. Im Durchschnitt belaufen sich die Erhöhungswünsche auf 40 %, verglichen mit den zuvor im Jahr angeforderten 33 % und dem von Ofwat im Juli vorgeschlagenen Anstieg um 21 %.

Rund die Hälfte der zusätzlichen Forderungen wird auf Anforderungen der Environmental Agency und der Drinking Water Inspectorate zurückgeführt, während der Rest auf eine Anpassung der Geschäftspläne entfällt. Ofwat erklärt, dass eine Genehmigung dieser erhöhten Ausgaben die Kundenrechnungen im Vergleich zu den bisherigen Vorschlägen weiter belasten würde.