Die britischen Hersteller von Transportern appellieren an die Regierung, keine Strafgebühren für Autobauer zu verhängen, die ihre Verkaufsziele für Elektrofahrzeuge im kommenden Jahr verfehlen. Hintergrund ist der schleppende Absatz, der mit nur 5,7 Prozent Elektroanteil noch weit hinter den geforderten Quoten liegt, wie die Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) kürzlich bekanntgab. Das angestrebte Ziel für 2024 liegt bei 10 Prozent, und das Nichterreichen dieser Marke könnte die Hersteller empfindlichen Geldstrafen aussetzen.
Nicola Walker, Leiterin der Regierungsbeziehungen bei Ford, fordert eine Aussetzung der Bußgelder angesichts der schwachen Verkaufszahlen. Die Automobilhersteller argumentieren, dass Gelder, die in Strafzahlungen fließen, nicht zur Entwicklung weiterer Elektrofahrzeuge verwendet werden können. Ford und der Vauxhall-Besitzer Stellantis, zwei der größten Anbieter im Vereinigten Königreich, warnen zudem davor, Subventionen zu kürzen, da dies die Nachfrage zusätzlich dämpfen würde.
Die britische Regierung überprüft derzeit ihre Regelungen, die unter der vorherigen konservativen Regierung eingeführt wurden. Eine laufende Konsultation soll Klarheit über mögliche Anpassungen der Anreize zur Förderung von Elektrofahrzeugen schaffen. Während Elektroautos beträchtliche Förderung erfahren, bleibt der Anreiz für Elektrotransporter bestehen und Käufer können unter bestimmten Bedingungen Zuschüsse von bis zu 5.000 Pfund erhalten.
Doch trotz vereinzelter Erfolge bleibt der Markt für Elektrotransporter hinter den Erwartungen zurück. Dies liegt an den fortbestehenden Bedenken der Unternehmen hinsichtlich der Ladedauer und des Ladestationsnetzes. Sprecher von Ford und Stellantis betonen, dass die Überwindung solcher praktischen Hürden entscheidend für die Erhöhung der Nachfrage sei. Sie plädieren für eine verstärkte Installierung öffentlicher Ladenetze.
Die Regierung hat der Automobilindustrie bislang beträchtliche Mittel bereitgestellt, darunter 120 Millionen Pfund für emissionsfreie Transporter und über 2 Milliarden Pfund für den allgemeinen Übergang zur Elektromobilität. Diese Investitionen sollen helfen, das Ziel der Verkaufsbeendigung neuer Benzin- und Dieselautos bis 2030 zu erreichen.