Der Sturm auf die Musikwelt bleibt ungebrochen: Im Jahr 2024 strömten britische Verbraucher fast 200 Milliarden Musiktracks und steigerten somit den jährlichen Musikkonsum um zehn Prozent. Vor allem weibliche Künstlerinnen erlebten ein Rekordjahr. Laut dem britischen Branchenverband BPI, der die Musikunternehmen des Landes repräsentiert, haben auch physische Musikverkäufe wie Vinyl, CDs und Kassetten erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder zugelegt. Der Anstieg der physischen Verkäufe wird vorrangig durch die wachsende Beliebtheit von Vinyl angetrieben. Die Reunion der Band Oasis katapultierte deren Debütalbum fast an die Spitze der meistverkauften Vinylplatten – dicht hinter Taylor Swift. Insgesamt erreichte der Musikkonsum im Vereinigten Königreich mit fast 201 Millionen Alben oder ihrem Streaming-Äquivalent fast zehn Prozent Wachstum, womit eine Dekade ununterbrochenen Wachstums fortgesetzt wurde. Während der Streaming-Markt um elf Prozent auf fast 200 Milliarden Audio-Streams anstieg, erreichte Streaming nahezu 90 Prozent des gesamten Musikkonsums. Über die letzten sechs Jahre hat sich das Audio-Streaming mehr als verdoppelt. Auch die Verkäufe von physischen Alben stiegen um 1,4 Prozent an, wobei die Vinylverkäufe im 17. Jahr in Folge um 9,7 Prozent wuchsen und damit ein Drei-Jahrzehnte-Hoch erreichten. Musikerinnen dominierten das Jahr 2024, angeführt von Taylor Swift mit dem meistverkauften Album "The Tortured Poets Department". Weitere weibliche Hits von Charli XCX, Billie Eilish und Sabrina Carpenter belegten ebenfalls vordere Plätze. Für die britische Musikindustrie investierten Plattenfirmen über zwei Milliarden Pfund in Marketing und Talentförderung von 2018 bis 2023, trotz der Zukunftssorgen hinsichtlich zunehmender KI-Nutzung, die potenziell Musikstile nachahmen kann. BPI-Chefin Jo Twist betonte die bestehenden Bedrohungen durch die weltweite Konkurrenz und schlug Änderungen im Urheberrecht vor, um die Nutzung durch KI-Unternehmen zu regulieren. Sie hob hervor, dass trotz britischer Musik-Erfolgsstories, wie z.B. Coldplay oder Myles Smith, die heimische Musiktalentlandschaft mit Herausforderungen im globalen Markt konfrontiert ist. Während britische Künstler 2024 nur neun der 40 Top-Tracks stellten, dominiert Noah Kahan mit seinem langsamen Hit "Stick Season" die Charts.