Die britische Marine plant, das Luftabwehrsystem Sea Viper zu modernisieren, das zuletzt zur Abwehr von Angriffen der Huthi-Miliz im Roten Meer eingesetzt wurde. Das Verteidigungsministerium in London gab am Sonntag bekannt, dass das Upgradeprogramm rund 405 Millionen Pfund (ca. 470 Millionen Euro) kosten wird. Durch den Einbau eines neuen Gefechtskopfes und ein Software-Update soll das Raketensystem in der Lage sein, effektiv auf Bedrohungen zu reagieren.
Die Huthi-Miliz hat seit Beginn des Gaza-Krieges wiederholt Frachtschiffe mit angeblich israelischer Verbindung angegriffen. Um diese Angriffe abzuwehren, hat das britische Kriegsschiff HMS Diamond, ausgestattet mit dem Sea Viper-System, in diesem Monat laut Angaben des Verteidigungsministeriums mehrere Angriffsdrohnen zerstört, die auf das Marineschiff und auf Handelsschiffe zusteuerten.
Die Angriffe der Huthi-Miliz haben dazu geführt, dass Reedereien die Route durch das Rote Meer zunehmend meiden. Normalerweise läuft etwa zehn Prozent des Welthandels über diese Route. Als Reaktion auf die Angriffe haben sowohl die USA als auch Großbritannien Stellungen der von Iran unterstützten Huthi im Jemen angegriffen.
Grant Shapps, der britische Verteidigungsminister, erklärte am Sonntagmorgen gegenüber dem Fernsehsender Sky News, dass sie das Upgrade finanzieren, da sie die Raketen als äußerst hilfreich im Kampf gegen die Huthi betrachten. Die Erweiterung des Sea Viper-Systems wird voraussichtlich bis 2032 voll einsatzfähig sein. Zusätzlich testet Großbritannien derzeit einen Laser, der dazu dienen könnte, Drohnen abzuschießen.