18. Dezember, 2024

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Britische Kernkraft: Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke als Stabilitätsgarant

Britische Kernkraft: Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke als Stabilitätsgarant

In einer bemerkenswerten Wende für die britische Energielandschaft hat das französische Unternehmen EDF entschieden, die Laufzeiten von vier seiner fünf Atomkraftwerke in Großbritannien zu verlängern. Diese strategische Entscheidung folgt einer siebenmonatigen Überprüfung und betrifft die Standorte in Lancashire, East Lothian und Teesside. Die Anlagen Heysham Two in Lancashire und Torness in East Lothian werden nun bis März 2030 weiter Strom produzieren. Heysham One und das Kraftwerk in Hartlepool, im Nordosten Englands, bleiben bis März 2027 in Betrieb – eine Verlängerung um ein Jahr. Zuvor war das Ende der Betriebszeiten dieser Standorte für 2026 beziehungsweise 2028 angesetzt. Diese Verlängerungen sichern nicht nur mehr als 3.000 Arbeitsplätze, sondern unterstützen auch die von der britischen Regierung geforderte Energiewende hin zu einem dekarbonisierten Stromnetz bis 2030. Der Bericht der National Energy System Operator (Neso) stellte fest, dass Atomkraftwerke notwendig sind, um die Netzstabilität zu gewährleisten, gerade angesichts der ambitionierten Pläne zur raschen Einführung erneuerbarer Energien. Energiesekretär Ed Miliband nannte die Entscheidung "eine starke Bestätigung unserer Mission für saubere Energie". Er betonte, dass Atomenergie unerlässlich für die Unabhängigkeit der Energieversorgung sei und Millionen von Haushalten mit Strom versorgen könne. EDF plant, in den kommenden drei Jahren weitere 1,3 Milliarden Pfund zu investieren, um den sicheren Betrieb der Verlängerungen zu gewährleisten. Seit ihrer Inbetriebnahme haben die Kraftwerke bereits mehr als 240 Terawattstunden Strom erzeugt, genug um alle britischen Haushalte zwei Jahre lang zu versorgen. Während das fünfte Kraftwerk, Sizewell B, nicht Teil des aktuellen Überprüfungsprozesses war, besteht auch hier die Möglichkeit einer Laufzeitverlängerung bis 2055. Mark Hartley, Geschäftsführer des Nuklearbetriebs von EDF, hob hervor, dass die Investitionen seit 2009 in Höhe von rund 8 Milliarden Pfund erheblich dazu beigetragen haben, die Lebensdauer der Anlagen zu verlängern und die Produktionskapazität zu steigern.