Die britischen Immobilienpreise zeigten im Oktober nur einen geringfügigen Anstieg, obwohl das Angebot an zum Verkauf stehenden Häusern gestiegen ist. Dies geht aus einem aktuellen Bericht hervor, der zudem darauf hinweist, dass einige potenzielle Käufer auf Klarheit über anstehende Steueränderungen im kommenden Haushalt der Regierung warten.
Der Anstieg der Angebotspreise belief sich auf lediglich 0,3 % und lag damit deutlich unter dem Durchschnitt von 1,3 % für diesen Monat, wie das Immobilienportal Rightmove berichtet. Das Angebot an verfügbaren Häusern lag um 12 % höher als im Vorjahr und war pro Immobilienmakler auf dem höchsten Stand seit 2014.
Der Markt blieb dennoch dynamisch, mit einer Zunahme der Nachfrage seitens der Käufer. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Preise um 1,0 % höher.
Tim Bannister, Leiter der Immobiliendaten bei Rightmove, erklärte, dass einige Käufer auf weitere Zinssenkungen der Bank of England sowie die Verabschiedung des Haushaltsplans später im Monat warten. „Trotz der drohenden Unsicherheiten durch das Budget sieht die Gesamtentwicklung für den Markt bis 2025 positiv aus. Die Marktaktivität bleibt stark, trotz der finanziellen Belastungen für Käufer.“
Bannister deutet an, dass mit mehr Klarheit über den Haushaltsinhalt und möglichen weiteren Zinssenkungen ein erneuter Anstieg des Marktoptimismus, wie im Sommer, zu erwarten sei.
Zeitgleich melden Hypothekenanbieter wie Halifax und Nationwide Preisanstiege im September und unterstreichen den intensiven Schwung im britischen Immobiliensektor.
Finanzministerin Rachel Reeves wird am 30. Oktober ihren ersten Haushalt vorlegen. Sie betonte, dass einige Steuererhöhungen notwendig seien, doch die Regierung von Premierminister Keir Starmer keine Steuern für die „arbeitende Bevölkerung“ erhöhen werde.
Die Times berichtete, dass die Erhöhung der Stempelsteuerfreibeträge nicht über das geplante Ende im März hinaus verlängert werden soll. Die Bank of England könnte im November und möglicherweise im Dezember ihren Leitzins senken.
Rightmove verzeichnete eine Stagnation der fallenden Hypothekenzinsen, nachdem die Bank of England im August erstmals seit mehr als vier Jahren die Zinssätze gesenkt hatte. Die durchschnittlichen Zinsen für 5-jährige Festhypotheken stiegen von 4,55 % auf 4,61 %, der erste Anstieg seit Mai.