Die neuesten Turbulenzen auf dem britischen Finanzmarkt haben hohe Wellen geschlagen. Die Zinssätze für britische Staatsanleihen erreichten jüngst ihren Höchststand seit der Finanzkrise 2008, was den Druck auf Schatzkanzlerin Rachel Reeves erheblich erhöht. Premierminister Keir Starmer hat nun seine volle Unterstützung für sie bekräftigt und versichert, dass die Regierung an ihren fiskalischen Regeln festhalten wird.
Zwar wird die Einhaltung dieser Regeln durch die steigenden Kreditkosten immer schwieriger, doch Reeves erhält Rückendeckung aus höchsten Kreisen. Bei einer Konferenz in London lobte Starmer Reeves' bisherige Arbeit und betonte die Wichtigkeit klar definierter fiskalischer Vorschriften für die Stabilität der britischen Wirtschaft. Auf Fragen, ob er bereit sei, Ausgabenkürzungen in Betracht zu ziehen, um die Einhaltung der Regeln zu garantieren, reagierte er ausweichend, jedoch mit Nachdruck auf die Entschlossenheit der Regierung in finanziellen Fragen.
Der Anstieg der Zinssätze hat jedoch die Lücke von 9,9 Milliarden Pfund, die Reeves gegen ihr Hauptfiskalziel im Budget im Oktober hatte, weitgehend aufgezehrt. Ein Verstoß gegen diese Regel könnte drohen, wenn das Büro für Haushaltsverantwortung im März seinen wirtschaftlichen Halbjahresbericht vorlegt. Aus diesem Grund kursieren bereits Spekulationen über mögliche Ausgabenkürzungen.
Premierminister Starmer zeigte sich derweil zuversichtlich, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz das Wachstum ankurbeln und die wirtschaftliche Lage des Landes verbessern wird. Wachstum sei das oberste Ziel der Regierung, betonte Starmer.
Abseits der wirtschaftlichen Herausforderungen verteidigte der Chefsekretär Pat McFadden die Entscheidung von Reeves, trotz der innenpolitischen Spannungen nach China zu reisen. Für McFadden steht außer Frage, dass Reeves die richtige Person für das Amt der Schatzkanzlerin ist, und er glaubt fest daran, dass sie weiterhin ihre Rolle ausfüllen wird.