08. November, 2024

Wirtschaft

Britische Eltern zahlen überhöhte Preise für Babynahrung: Fehlende Konkurrenz und Regelungen als Preistreiber

Britische Eltern zahlen überhöhte Preise für Babynahrung: Fehlende Konkurrenz und Regelungen als Preistreiber

Die Kosten für Babynahrung steigen in Großbritannien rasant an, wie ein Bericht der britischen Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) offenbart. Ein genauer Blick in diesen essenziellen Markt ergab, dass Eltern bis zu 500 Pfund im ersten Lebensjahr ihres Kindes mehr ausgeben als nötig. Grund hierfür sind fehlende Konkurrenz und die "unbeabsichtigten Konsequenzen" der bestehenden Vorschriften.

Bemerkenswert ist, dass die Preise für Babynahrung zwischen Dezember 2021 und Dezember 2023 um 18 bis 36 Prozent gestiegen sind, deutlich mehr als die Inflationsrate. Der Markt wird von nur drei großen Herstellern dominiert: Danone, Kendal und Nestle, die zusammen über 90 Prozent des Angebots ausmachen.

Obwohl es die Möglichkeit gibt, durch den Wechsel zu günstigeren Marken bis zu 500 Pfund im Jahr zu sparen, zeigt die Analyse der CMA, dass den Eltern oft wichtige Informationen fehlen. Häufig treffen Eltern unter stressigen Bedingungen im Krankenhaus ihre erste Wahl, ohne Zugang zu klaren, sachlichen und unparteiischen Informationen. Diese Unsicherheit führt dazu, dass teurere Produkte gewählt werden, da höhere Preise mit besserer Qualität gleichgesetzt werden.

Der Bericht der CMA schlägt mehrere potenzielle Lösungsmöglichkeiten vor, darunter eine bessere Informationsvermittlung an Eltern und eine Aktualisierung der Vorschriften. Zudem wird auf das Problem hingewiesen, dass Hersteller aufgrund von Werbebeschränkungen für Preisnachlässe auf alternative Marketingstrategien zurückgreifen, die den Fokus auf Eigenschaften wie "fortgeschrittene" Formeln legen. Dies in Kombination mit begrenztem Preisdruck auf Hersteller und Händler bedeutet, dass gestiegene Kosten überwiegend an die Verbraucher weitergegeben werden.

Die CMA sucht nun nach Rückmeldungen zu diesen Optionen, bevor der Abschlussbericht im Februar veröffentlicht wird.