Im Dezember 2021, wenige Wochen nach seiner Wahl zum zweiten schwarzen Bürgermeister in der Geschichte von New York City, unternahm Eric Adams eine überraschende Reise nach Ghana. Er bezeichnete sie als eine 'spirituelle Reise' und nutzte die einwöchige Tour, um eine Geschichte zu untermauern, die bei den Wählern auf große Resonanz gestoßen war. Er besuchte Orte des Sklavenhandels und reflektierte über den bemerkenswerten Bogen, der es einem Mann, dessen Vorfahren in Ketten weggeschleppt wurden, ermöglichte, als nächster Führer der größten Stadt Amerikas zurückzukehren.
Doch wie Bundesstaatsanwälte diese Woche mitteilten, stehe diese Reise auch im Zentrum einer weitaus besorgniserregenderen Geschichte: einem langanhaltenden Bestechungsskandal, in dem die Türkei Mr. Adams mit über 100.000 US-Dollar in Form von Luxusreisen und illegalen Wahlkampfgeldern versorgte, um im Gegenzug politische Gefälligkeiten zu erhalten.
Adams' Sprecher beharrte damals darauf, dass Mr. Adams die Reise nach Ghana aus eigener Tasche bezahlt habe. Doch die Staatsanwälte führten in ihrer Anklage an, dass Turkish Airlines dem Bürgermeister und seinem Partner heimlich kostenlose Business-Class-Upgrades im Wert von 12.000 US-Dollar gegeben habe – unmittelbar nachdem er zugestimmt hatte, auf das Feuerlöschwesen einzuwirken, damit vorzeitig Genehmigungen für das neue Konsulat der Türkei erteilt werden.
Die fünf Anklagepunkte machen Mr. Adams, ein Demokrat, zum ersten Bürgermeister von New York City, der mit bundesstaatlichen Strafvorwürfen konfrontiert ist. Am Freitag plädierte er in der Federal District Court in Manhattan auf nicht schuldig in allen Anklagepunkten.