19. September, 2024

Wirtschaft

Brisante Vorwürfe: Klage gegen MrBeast wegen Arbeitsbedingungen und angeblicher Irreführung

Brisante Vorwürfe: Klage gegen MrBeast wegen Arbeitsbedingungen und angeblicher Irreführung

Der bekannte YouTuber MrBeast, bürgerlich Jimmy Donaldson, sieht sich derzeit schweren Anschuldigungen ausgesetzt. In einer am Dienstag eingereichten Klage werfen fünf anonyme Teilnehmer seiner neuen Amazon-Reality-Show „Beast Games“ Donaldson und seinem Unternehmen die Schaffung "unsicherer" Arbeitsbedingungen und sexuelle Belästigung vor. Darüber hinaus wird behauptet, die Gewinnchancen des Grand Prizes in Höhe von fünf Millionen US-Dollar seien falsch dargestellt worden.

Laut der Klage wurden Mindestlöhne, Überstundenvergütungen sowie ungestörte Mahlzeiten und Ruhepausen nicht gewährt, obwohl die Teilnehmer "Teil des Entertainment-Produkts" waren. Der Content Creator, dessen YouTube-Kanal die rekordverdächtige Zahl von 316 Millionen Abonnenten verzeichnet, äußerte sich über einen Sprecher nicht zu den neuen Vorwürfen.

Die Reality-Show „Beast Games“, welche ursprünglich als „größter Reality-Wettbewerb“ beworben wurde, sieht sich nun massivem Gegenwind ausgesetzt. Beim Dreh in Las Vegas im Juli, wo sich 2.000 Personen für das Finale in Toronto qualifizieren sollten, wurde den Teilnehmern erst nach ihrer Ankunft mitgeteilt, dass über 1.000 Konkurrenten anwesend seien, was ihre Gewinnchancen erheblich schmälerte.

In der Klage wird außerdem aufgeführt, dass die Produktionsbedingungen mit "begrenztem Verpflegungsangebot" und "unzureichender medizinischer Versorgung" die Gesundheit der Teilnehmer gefährdeten. Weibliche Teilnehmer berichten zudem von einem "toxischen" Arbeitsumfeld und sexueller Belästigung, wobei diese Abschnitte der Klage aus Vertraulichkeitsgründen stark redigiert wurden.

Die Vorwürfe beschränken sich nicht nur auf die unmittelbaren Arbeitsbedingungen am Set. Teilnehmer berichten von einer schlecht organisierten Produktionsphase, in der es zu Verletzungen kam und der Zugang zu Nahrung und Medikamenten eingeschränkt war. Die Show-Teilnehmer erhielten lediglich zwei leichte Mahlzeiten pro Tag sowie MrBeast-Markenschokolade.

Weitere Anschuldigungen betreffen die angeblich fehlerhafte Einstufung des Beschäftigungsstatus der Teilnehmer gegenüber der Nevada Film Commission, um einen Steuervorteil von über zwei Millionen US-Dollar zu erhalten. Die Kläger fordern neben weiteren Maßnahmen eine Anordnung zur Umsetzung von "Reformen am Arbeitsplatz" und die Zahlung "aller ausstehenden Löhne."

Inmitten mehrerer PR-Krisen im letzten Monat veranlasste Donaldson eine umfassende Bewertung der internen Unternehmenskultur seines YouTube-Imperiums und plante die Einführung einer Sensibilitätsschulung für alle Mitarbeiter.

Weitere Einzelheiten zur Veröffentlichung der Reality-Show wurden bislang nicht bekannt gegeben.