21. November, 2024

Wirtschaft

Brisante Vorwürfe: Indische Adani-Gruppe im Visier US-amerikanischer Ankläger

Brisante Vorwürfe: Indische Adani-Gruppe im Visier US-amerikanischer Ankläger

Das Wirtschaftsimperium von Gautam Adani steht erneut im Fokus der internationalen Aufmerksamkeit, nachdem der milliardenschwere indische Geschäftsmann in den Vereinigten Staaten der Bestechung beschuldigt wurde. Diese Vorwürfe betreffen angeblich überteuerte Zahlungen an Beamte, um sich lukrative Regierungsaufträge zu sichern.

Gautam Adani, ein hochgebildeter Selfmade-Milliardär mit bescheidenem Hintergrund, ließ mit seiner Einnahme der großen Bühne der Wirtschaft aufhorchen. Er begann seine Karriere in der Diamantenindustrie Mumbais und baute von dort aus ein außergewöhnlich erfolgreiches Import-Export-Unternehmen auf. Ein entscheidender Wendepunkt gelang ihm 1995 mit dem Erwerb eines Hafens, just in dem Moment, als sich die indische Wirtschaft öffnete.

Das Adani-Imperium ist heute in vielseitige Branchen eingewoben, darunter Energieerzeugung, Kohleminen in Australien, Zement, Medien, Nahrungsmittel, Flughafenterminals und israelische Häfen. Der spektakuläre Anstieg der Aktienpreise seiner Einheiten – die Flaggschiff-Aktie, Adani Enterprises, stieg in fünf Jahren um mehr als 1000 Prozent – ermöglichte es dem Konzern, seinen Einfluss weiter auszubauen.

Die Nähe von Adani zur indischen Regierung, insbesondere zu Premierminister Narendra Modi, ist Gegenstand intensiver Diskussionen. Adani gilt als enger Vertrauter Modis und stellte diesem während der Wahlkampagne 2014 ein Privatflugzeug zur Verfügung. Doch er kam auch in die Kritik, als er das medial bekannte NDTV bei einer feindlichen Übernahme erwarb, eine der wenigen Medienorganisationen, die zuvor offen Kritik an Modi übten. Adani hat jedoch Bedenken um die Pressefreiheit zurückgewiesen und betonte die Notwendigkeit, staatliche Erfolge anzuerkennen.

Die in New York erhobene Anklage beschuldigt die Adani Group der Zahlung von über 250 Millionen Dollar an indische Regierungsbeamte und der Irreführung internationaler Investoren, darunter auch solche in den USA. Diese Bestechungsvorwürfe sollen zur Sicherung von Verträgen im Wert von mehr als 2 Milliarden Dollar geführt haben. Laut der stellvertretenden US-Justizministerin Lisa Miller wurden die mutmaßlichen Vergehen von Führungskräften begangen, um durch Korruption und Betrug großangelegte Energieversorgungsverträge zu finanzieren. Dabei wird Adani beschuldigt, persönlich mit einem Beamten über die Ausführung der Bestechungspläne gesprochen zu haben.