In der jüngsten Entwicklung um Gautam Adani, den zweitreichsten Mann Indiens, sehen sich die Investoren mit beunruhigenden Neuigkeiten konfrontiert. Anklagen wegen Bestechung in den USA haben nicht nur eine Investorenrevolte ausgelöst, sondern führten auch dazu, dass ein bedeutender Kunde seine Geschäfte zurückzog.
Die Anklagen schockieren die Märkte: New Yorker Staatsanwälte behaupten, dass Führungskräfte der Adani-Gruppe Millionen von Dollar an die indische Regierung gezahlt und diese Beträge vor US-Investoren verheimlicht haben. Die Adani-Gruppe, ein international agierender Mischkonzern, der unter anderem Indiens größten Handelshafen und den Flughafen Mumbai betreibt, weist die Vorwürfe als „unbegründet“ zurück.
Diese Anschuldigungen führten zu einem milliardenschweren Verlust in den Aktienwerten von Adani und seinem Bruder. Die Aktien von Adani Enterprises, Adani Green Energy und Adani Ports erlitten am Donnerstag in den ersten Handelsstunden einen Verlust von 20 Prozent, was über 30 Milliarden Dollar auslöschte.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Anklage wurden bedeutende Geschäftspläne über den Haufen geworfen. Adani Green Energy zog Pläne zur Kapitalaufnahme von 600 Millionen US-Dollar durch Anleihen zurück. Außerdem kündigte Kenias Präsident bestehende Verträge mit der Adani-Gruppe.
Bereits 2023 geriet Adani in den Sog eines anderen Skandals: Hindenburg Research, ein auf Leerverkäufe spezialisiertes Unternehmen, warf der Adani-Gruppe Aktienmanipulation und Bilanzbetrug vor, was zu einem rasanten Wertverfall führte. Trotz einer umfassenden Antwort der Adani-Gruppe, die die Vorwürfe von Hindenburg als „Lüge“ bezeichnete, unterblieb letztlich eine Klage gegen Hindenburg. Kritiker betonten jedoch, dass viele Fragen unbeantwortet blieben.