13. November, 2024

Wirtschaft

Brisante Umstrukturierung: Ludwigsfelde im Fokus der Industriepolitik

Brisante Umstrukturierung: Ludwigsfelde im Fokus der Industriepolitik

Angesichts drohender Veränderungen im Mercedes-Werk Ludwigsfelde sucht Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach das Gespräch mit der Führungsetage in Stuttgart. Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund von Unsicherheiten, die nach 2030 auf gut 2000 Beschäftigte des Produktionsstandorts zukommen könnten. Der Minister betont die Notwendigkeit, gemeinsam mit den Gewerkschaften eine zukunftsorientierte Strategie für den Standort zu entwickeln, um die Arbeitsplätze zu sichern.

Derzeit sind die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie durch Forderungen nach sieben Prozent Lohnerhöhung und entsprechenden Warnstreiks geprägt. Steinbach unterstreicht, dass ein kooperativer Ansatz vonnöten sei, um die Fabrik auf eine stabile Basis zu stellen, die über die bis Ende 2029 bestehende Beschäftigungssicherung hinausgeht.

Seitens Mercedes wird auf die Installation einer Anlauffabrik für Elektro-Transporter hingewiesen, ergänzt durch Pläne, am Standort Ludwigsfelde ein Kompetenzzentrum für eVan-Individualisierungen einzurichten. Dennoch bleibt die Sorge, denn der vollelektrische Sprinter wird nicht in Ludwigsfelde gefertigt, was laut IG Metall zu einem drastischen Stellenabbau führen könnte. Im Raum steht die Befürchtung, dass die Belegschaft auf 500 Mitarbeitende schrumpfen könnte.

Die Belegschaft übt bereits deutliche Kritik und verspürt Unzufriedenheit wegen der ungewissen Zukunft. Für den 15. November ist eine Sprechstunde der Geschäftsführung mit den Beschäftigten geplant, um die offenen Fragen zu adressieren. Mercedes kämpft unterdessen auch mit einem Rückgang der Gewinne aufgrund der schwächelnden Nachfrage auf dem chinesischen Markt.