25. September, 2024

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Briefporto-Erhöhung: Deutsche Post plant neue Preisstruktur für 2025

Briefporto-Erhöhung: Deutsche Post plant neue Preisstruktur für 2025

Die Bundesnetzagentur hat angekündigt, der Deutschen Post eine Portoerhöhung um rund 10,5 Prozent zu gestatten. Dies betrifft den Briefversand, dessen Preise zuletzt 2022 um 4,6 Prozent gestiegen sind. Im Detail bleibt offen, wie hoch das Porto für die jeweiligen Briefarten ausfallen wird – diese Entscheidung liegt bei der Deutschen Post.

Der Anstieg der Portokosten ist auf gestiegene Betriebskosten zurückzuführen. Als Universaldienstleister ist die Deutsche Post verpflichtet, flächendeckend zuzustellen, auch in abgelegene Gebiete, was zusätzliche Fahrtzeiten und Aufwendungen verursacht.

Aktuell kostet ein Standardbrief bis 20 Gramm 85 Cent, ein Kompaktbrief bis 50 Gramm 1 Euro und eine Postkarte 70 Cent. Branchenkenner vermuten, dass der Preis für einen Standardbrief auf 95 Cent steigen könnte. Allerdings setzt die Bundesregierung eine Obergrenze: Der Versand eines Standardbriefs soll nicht teurer als 1 Euro werden. Die Gesamterhöhung aller Sendungsarten darf die prognostizierten 10,5 Prozent nicht übersteigen. Die endgültigen Preise sollen Ende des Jahres von der Bundesnetzagentur genehmigt werden und gelten für zwei Jahre.

Neben Briefen werden auch die Pakete des Marktführers DHL, der im Inland als Deutsche Post agiert, voraussichtlich teurer. Hier plant die Bundesnetzagentur einen Preiserhöhungsspielraum von rund 7,2 Prozent. Dies betrifft jedoch nur Pakete, die Privatkunden selbst verschicken. Die Preise für Pakete, die Online-Händler an Kunden senden, kann DHL eigenständig festlegen.

Der Zeitpunkt, wann die Preisanpassung für private Paketsendungen eintreten wird, ist noch unklar. Im Paketmarkt stehen der Deutschen Post mehrere größere Konkurrenten zur Seite, sodass Kunden Alternativen haben.

Im Zuge der digitalen Transformation verliert der Brief an Bedeutung. Die Nutzung digitaler Kommunikationswege wie E-Mails und Chats nimmt zu, was zu einem Rückgang der Briefmengen geführt hat. 2022 beförderte die Deutsche Post rund 5,9 Milliarden Briefe, ein Drittel weniger als vor zehn Jahren. Im Gegensatz dazu boomt der Paketmarkt: DHL fertigte 2023 rund 1,7 Milliarden Pakete ab, was einem Zuwachs von 70 Prozent gegenüber 2013 entspricht.

Diese Trends – weniger Briefpost und mehr Paketsendungen – werden sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen.