22. Oktober, 2024

Politik

BRICS-Gipfel in Kasan: Schulze kritisiert russische Dominanz

BRICS-Gipfel in Kasan: Schulze kritisiert russische Dominanz

Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin bereits vor Beginn des BRICS-Gipfels in Kasan scharf kritisiert. Sie wirft ihm vor, die BRICS-Staatengruppe als antiwestliches Bündnis zu positionieren. Um diese Tendenzen auszugleichen, schlägt Schulze vor, neutralen Mitgliedstaaten wie Brasilien, Indien und Südafrika attraktivere Kooperationsangebote zu unterbreiten. Insbesondere sieht sie das Potenzial in verstärktem Engagement bei Infrastrukturprojekten in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Schulze betont, dass Putins konfrontativer Ansatz, sich als Anführer einer antiwestlichen Allianz zu stilisieren, in der heutigen multipolaren Welt überholt sei. Viele BRICS-Mitglieder nehmen auch an G7-Treffen teil, was die gelebte Zusammenarbeit mit westlichen Staaten unterstreicht und die Flexibilität der politischen Lagerbildung unter Beweis stellt.

Die BRICS-Gruppe, ursprünglich als Gegengewicht zur G7 gegründet, umfasst in ihrer Gründung Russland, China, Indien, Brasilien und Südafrika. Inzwischen sind auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Äthiopien und der Iran beigetreten. Auf der anderen Seite umfasst die G7 die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Kanada und Japan, nachdem Russland seit der Annexion der Krim 2014 ausgeschlossen wurde.

In einem weiteren Schritt zur Stärkung bilateraler Beziehungen unternimmt Bundeskanzler Olaf Scholz eine Reise nach Neu-Delhi, um an den siebten deutsch-indischen Regierungskonsultationen teilzunehmen. Dieses Treffen, das zeitnah zum Ende des BRICS-Gipfels stattfindet, ist Teil eines umfangreichen Bestrebens der Bundesregierung, die Verbindungen zu bedeutenden Partnerländern wie Indien und Brasilien zu intensivieren und sich geopolitische Einflussnahme Russlands und Chinas entgegenzustellen.