04. Januar, 2025

Wirtschaft

Brexit-Perspektiven: Chancen und Herausforderungen im wirtschaftlichen Austausch

Brexit-Perspektiven: Chancen und Herausforderungen im wirtschaftlichen Austausch

Der vierte Jahrestag des Brexits rückt wirtschaftliche Forderungen nach einem vereinfachten Austausch in den Fokus. Ulrich Hoppe, Chef der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer, sieht hierin mittelfristig eine kritische Voraussetzung für die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Seit dem endgültigen EU-Austritt Großbritanniens im Jahr 2020 kämpfen Unternehmen mit Handelshemmnissen und erschwertem Fachkräfteaustausch, während teure Visa-Auflagen Reisen für Studenten und Schüler belasten.

Der wirtschaftliche Austausch, insbesondere im Hochschulbereich, hat für Generationen die deutsch-britischen Beziehungen gestärkt. York-Alexander von Massenbach von der Britischen Handelskammer in Deutschland betont die Bedeutung einer ungehinderten Kooperation im Bildungssektor, um traditionelle Verbindungen nicht zu gefährden. Trotz des besseren Tons zwischen Brüssel und London unter Premierminister Keir Starmer bleibt die Rückkehr Großbritanniens in die EU-Zollunion oder den Binnenmarkt ausgeschlossen.

Eine Überprüfung des Handelsabkommens für 2025 könnte begrenzte Anpassungen bei Ursprungsvorschriften bieten, etwa im Bereich der Elektroautomobilität. Eine Annäherung an EU-Standards, zum Beispiel im Chemikaliensektor, wird erwartet. Dennoch erschweren neue Zölle und Regularien insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen das Geschäft.

Hoppe sieht in den erneuerbaren Energien Potenzial für deutsche Unternehmen auf dem britischen Markt, unterstützt durch gelockerte Schuldenregeln der britischen Regierung zur Stärkung der Infrastrukturinvestitionen. Die Nachfrage nach deutscher Qualität und Zuverlässigkeit bleibt ungebrochen, was das Interesse der britischen Abnehmer sichert.