15. November, 2024

Quartalszahlen 2024

Brenntag unter Druck: Chemiekrise frisst Gewinne

Der Chemiekonzern Brenntag spürt die Konjunkturschwäche und sinkende Preise. Trotz Gewinnrückgang bleibt das Unternehmen optimistisch, die Jahresziele zu erreichen – ein Balanceakt in einem stagnierenden Markt.

Brenntag unter Druck: Chemiekrise frisst Gewinne
Sinkende Margen, schwache Märkte – Brenntag kämpft um seine Jahresziele. Doch reicht das Effizienzprogramm aus, um den Absturz zu bremsen?

Ein schwieriges Jahr für Brenntag

Die schwächelnde Wirtschaft und der anhaltende Preisdruck hinterlassen Spuren bei Brenntag. Im dritten Quartal musste der Spezialchemiekonzern ein um knapp fünf Prozent gesunkenes operatives Ergebnis (Ebitda) hinnehmen. Trotz gleichbleibender Umsätze von rund vier Milliarden Euro sank das operative Ergebnis auf 281,1 Millionen Euro.

Während andere Branchen bereits eine Aufwärtsbewegung verzeichnen, scheint die Chemieindustrie noch mitten in der „Talsohle des Branchenzyklus“ zu stecken – eine Einschätzung, die auch Brenntag-Chef Christian Kohlpaintner teilt.

Effizienzprogramme und Sparmaßnahmen als Rettungsanker

Inmitten dieser schwierigen Marktbedingungen ist Brenntag dennoch zuversichtlich, seine Jahresziele zu erreichen. Dazu tragen die durchgeführten Kostensenkungen und Effizienzprogramme maßgeblich bei.

Die Maßnahmen haben das Ergebnis spürbar gestützt und bieten dem Konzern in einem angespannten Marktumfeld Stabilität. Kohlpaintner verweist auf einen „ermutigenden Start“ ins vierte Quartal, der trotz der Herausforderungen Hoffnung auf ein positives Jahresende gibt.

Jahresziele trotz Krise erreichbar?

Brenntag peilt für das Gesamtjahr ein Ebitda zwischen 1,1 und 1,2 Milliarden Euro an. Das Ziel scheint ehrgeizig angesichts der Marktbedingungen, doch der Konzern setzt auf die positive Wirkung seiner Effizienzprogramme und rechnet mit stabileren Marktverhältnissen im Schlussquartal. Die Vorhersage für die kommenden Monate bleibt dennoch zurückhaltend: Die Chemiebranche zeigt sich insgesamt volatil, und eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht.

Die aktuelle Situation stellt nicht nur eine Herausforderung für Brenntag, sondern für die gesamte Chemieindustrie dar. Der Markt scheint noch fest im Griff eines Konjunkturtiefs, und der Druck durch schwächelnde Preise und vorsichtige Abnehmer bleibt hoch. Brenntag versucht, diesem Umfeld durch strikte Kostendisziplin und gezielte Optimierungen zu begegnen, um seine Position als Marktführer in der Spezialchemiedistribution zu halten.

Ausblick: Durchhaltevermögen gefragt

Mit einem wachsamen Blick auf die Kostenstruktur und einer strikten Effizienzstrategie will Brenntag seine Position behaupten. Ob das Unternehmen die Jahresziele erreichen kann, wird vom Verlauf des vierten Quartals abhängen. Es bleibt abzuwarten, ob die Sparmaßnahmen den nötigen Spielraum schaffen, um die Talsohle erfolgreich zu überwinden und die Gewinnziele zu erreichen.