Das ambitionierte Projekt der Deutschen Bahn, eine Zuleitungsstrecke zum Brennerbasistunnel zu schaffen, steht erneut vor einer großen Herausforderung. Nachdem die Planungen sich ohnehin schon um Jahre verzögerten, wird nun auch die parlamentarische Entscheidung über den Trassenvorschlag bis nach die vorgezogene Bundestagswahl vertagt. Der Verkehrspolitiker Christian Schreider von der SPD bestätigte, dass der Bundestag voraussichtlich in der nächsten Legislaturperiode darüber abstimmen wird.
Die Verzögerungen auf deutscher Seite kontrastieren stark mit den Fortschritten in Österreich und Italien, wo Planungen abgeschlossen und teilweise bereits Bauarbeiten initiiert wurden. Der geplante Brennerbasistunnel, der die Fahrzeit zwischen München und Verona erheblich verkürzen soll, könnte durch die stockende Entwicklung auf deutscher Seite in seiner vollständigen Kapazitätsauslastung gefährdet werden.
Besonders Bayern steht als Kern des Hemmschuhs im Fokus. Ursprünglich ein Verfechter des Projekts, hatte die CSU in den letzten Jahren eine defensive Haltung eingenommen, bedingt durch den starken Widerstand der Öffentlichkeit im Inntal. Verkehrsminister Christian Bernreiter spricht sich nun klar für den Ausbau aus, jedoch unter der Bedingung einer maximalen Anwohnerfreundlichkeit durch weitgehende unterirdische Bauausführungen.
Die genauen zeitlichen Implikationen der Bundestagsentscheidung bleiben unklar, wie die CSU-Abgeordnete Daniela Ludwig aus Rosenheim betont. Während lokale Bürgerinitiativen weiterhin auf einer weitgehend unterirdischen Trassenführung bestehen, bleibt die finanzielle und zeitliche Realisierung solcher Forderungen fraglich. Christian Schreider wirft der CSU vor, durch nachträgliche Forderungen, insbesondere nach zusätzlichen Tunneln, das Projekt zu verzögern und unnötig zu verteuern.