16. Oktober, 2024

Politik

Brenner-Nordzulauf: Politischer Schlagabtausch um den Zeitplan

Brenner-Nordzulauf: Politischer Schlagabtausch um den Zeitplan

Im Vorfeld einer Anhörung im Verkehrsausschuss des Bundestages zum Streckenausbau des Brenner-Nordzulaufs geraten Bundesverkehrsminister Volker Wissing und die CSU heftig aneinander. Wissing beschuldigt die CSU, das über Jahre hinweg eigeninitiierte Bahnbauprojekt nun zu sabotieren. Der FDP-Politiker kritisiert, dass die Änderungswünsche der CSU den europaweit abgestimmten Zeitplan gefährden könnten.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter kontert umgehend, Wissing hätte die Region praktisch nur auf dem Papier kennengelernt und ignoriere die Bedenken der dort lebenden Menschen. Bernreiter pocht darauf, dass derartige Großprojekte nicht ohne Einbeziehung der Anwohnerinnen und Anwohner von Berlin aus entschieden werden sollten.

Auf deutscher Seite soll der 60 Kilometer lange Brenner-Nordzulauf im Raum Rosenheim eine entscheidende Rolle spielen, um den Güterverkehr effizienter von der Straße auf die Schiene zu verlagern und für Bahnreisende die Fahrt nach Italien zu verkürzen. Obwohl Italien und Österreich bereits seit Jahren am Brenner-Basistunnel arbeiten, liegen in Deutschland noch einige Herausforderungen vor.

Die Anhörung, beantragt von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, soll nun mithilfe von Experten klären, ob im Sinne der Mensch und Natur noch Verbesserungen in den Planungen umgesetzt werden können. Eine Entscheidung des Bundestages über das milliardenschwere Projekt ist für 2025 anvisiert. Kritiker monieren, Deutschland hinke beim Ausbau hinterher.