28. Dezember, 2024

Politik

Brenner-Nordzulauf: Politische Verzögerungen bremsen Europas Bahninfrastrukturprojekt

Brenner-Nordzulauf: Politische Verzögerungen bremsen Europas Bahninfrastrukturprojekt

Deutschlands Planungen für den entscheidenden Bahnanschluss zum Brennerbasistunnel, einem der wichtigsten europäischen Eisenbahnprojekte, geraten ins Stocken. Trotz fortgeschrittener Arbeiten auf italienischer Seite fehlt in Deutschland noch die verbindliche Planung für die etwa 50 Kilometer lange Zulaufstrecke durch das bayerische Inntal. Der geplante Trassenvorschlag der Deutschen Bahn (DB) wird erst nach der bevorstehenden Bundestagswahl zur Debatte stehen, was zu weiteren Verzögerungen führen könnte. Dies bestätigt der SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Schreider, während das bayerische Verkehrsministerium eine Entscheidung noch in der aktuellen Legislaturperiode ausschließt. In Italien und Österreich schreiten die Arbeiten an den jeweiligen Zuleitungsstrecken schneller voran, während auf deutscher Seite nur vorbereitende Berichte vorliegen. Die CSU, einstige Befürworterin des Projekts, hatte in der Vergangenheit angesichts lokaler Widerstände die Planungen ins Stocken gebracht. Zwar unterstützt die bayerische Regierung unter Verkehrsminister Christian Bernreiter mittlerweile wieder den Ausbau, fordert jedoch eine umwelt- und anwohnerfreundliche Streckenführung. Dies beinhaltet unter anderem die Forderung nach unterirdischen Tunneln, was zusätzliche Kosten in Milliardenhöhe verursachen könnte. Die SPD kritisiert die CSU für die Verzögerungen und Nachforderungen, die sie nun gegenüber dem milliardenschweren Projekt erhebt. Während die DB weiterhin an der Planung der zusätzlichen Trasse im Inntal arbeitet, bleibt unklar, wann der Bundestag sich des Themas annehmen wird und wie sich der weitere Zeitplan entwickeln wird.