Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat sich gegen die Rückgabe des Reisepasses an den ehemaligen Staatschef Jair Bolsonaro ausgesprochen. Damit wird es Bolsonaro nicht möglich sein, an der Amtseinführung von Donald Trump in Washington teilzunehmen, die am kommenden Montag stattfindet. Die Entscheidung basiert auf der Befürchtung, dass Bolsonaro ins Ausland fliehen könnte, um sich der Strafverfolgung zu entziehen, wie ein Bericht des Senders TV Globo deutlich macht.
Bolsonaros Reisepass wurde vor rund einem Jahr eingezogen, als gegen ihn wegen des Verdachts der Putschplanung ermittelt wurde. Ihm wird vorgeworfen, nach seiner Niederlage bei den Wahlen 2022 einen Umsturz geplant zu haben, um an der Macht zu bleiben. Die Generalstaatsanwaltschaft prüft derzeit, ob sie Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten und weitere Verdächtige erheben wird.
Seine Anwälte hatten versucht, ihm die Ausreise zu Trumps Amtseinführung zu ermöglichen, stießen dabei jedoch auf Widerstand. Generalstaatsanwalt Paulo Gonet argumentierte, dass kein öffentliches Interesse daran bestehe, Bolsonaros Teilnahme an der Zeremonie zu gestatten. Während Trumps erster Amtszeit hatten beide Politiker ein gutes Verhältnis zueinander gepflegt, was Bolsonaro den Spitznamen "Tropen-Trump" einbrachte.