In einem jüngsten Vorstoß zur Bekämpfung illegaler Abholzung hat die brasilianische Umweltbehörde erhebliche Strafen in Höhe von 64 Millionen USD gegen 23 Fleischverarbeitungsunternehmen und deren Lieferanten verhängt. Der Grund: Der Erwerb und Handel von Rindern, die auf widerrechtlich abgeholzten Flächen im Amazonas-Regenwald gezüchtet wurden. Die als „Cold Meat 2“ bekannte Operation identifizierte in der ersten Woche 18.000 Rinder, die auf einer Fläche von 260 Quadratkilometern gezüchtet wurden, die aufgrund unerlaubter Abholzung jeglicher kommerziellen Nutzung entzogen wurde. Die Verantwortlichen konnten zudem 8.854 Rinder in den gesperrten Zonen sicherstellen. Diese Geldstrafen wurden an die Öffentlichkeit bekannt, nachdem die Ermittler drei Monate lang den Handel und die Produktionsketten analysiert hatten. Dabei ist die Rinderzucht der Haupttreiber der Abholzung in der Region: Seit 1985 wurden 90 % der gerodeten Fläche in Weideland umgewandelt, was inzwischen 14 % des Amazonasgebietes ausmacht. Unter den betroffenen Unternehmen befindet sich auch JBS, das weltweit größte Fleischverarbeitungsunternehmen, welches mit einer Strafe von 108.000 USD belegt wurde. JBS gerät bereits zum wiederholten Mal in Verbindung mit illegaler Abholzung in die Schlagzeilen und ringt momentan darum, sich an der New Yorker Börse listen zu lassen, was auf Widerstand stößt. Das Unternehmen bestreitet die Anschuldigungen und betont seine langjährige Politik des verantwortungsvollen Einkaufs, jedoch ohne auf alle Vorwürfe detailliert einzugehen.