Im Vorfeld der Landtagswahl in Brandenburg rückt die Aufmerksamkeit auf die Spitzenkandidaten der verschiedenen Parteien, die jeweils das Gesicht ihrer politischen Gruppen repräsentieren. Einige von ihnen sind alte Bekannte, andere neu in den Spitzenpositionen. Hier ein Überblick über die Hauptakteure:
Dietmar Woidke - Der erprobte Landesvater
Ministerpräsident Dietmar Woidke tritt erneut als Spitzenkandidat der SPD an. Der 62-jährige Agraringenieur, der bereits seit mehr als elf Jahren regiert, zieht zum dritten Mal in den Wahlkampf. Woidke hat eine beeindruckende politische Karriere hinter sich, die ihn durch verschiedene Führungspositionen führte, darunter Landwirtschaftsminister, SPD-Fraktionschef und Innenminister. Seine besonderen Leistungen umfassen die Ansiedlung von Tesla in Grünheide. Der leidenschaftliche Läufer und Rockmusikfan nennt seine größte politische Entscheidung die Absage der Kreisgebietsreform.
Hans-Christoph Berndt - Die rechte Hand der AfD
AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt, besser bekannt als Christoph Berndt, ist Laborarzt und eine prominente Figur innerhalb der Partei. Seit 2019 sitzt er im Landtag und führt die AfD-Fraktion. Der 1956 in Bernau geborene Berndt hat starke rechtsextreme Verbindungen und nennt den Verfassungsschutz "Neo-Stasi". Er ist zudem Gründer des Vereins Zukunft Heimat. Im Wahlkampf betont Berndt Themen wie "Massenmigration" und spricht sich gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus.
Jan Redmann - CDU-Mann auf dem Weg nach oben
Der Anwalt Jan Redmann, seit 2019 Fraktionsvorsitzender und seit 2023 Landesvorsitzender der CDU, will die Staatskanzlei erobern. Der 44-jährige Wittstocker, der einmal in den Schlagzeilen wegen einer betrunkenen E-Scooter-Fahrt war, steht für einen harten Kurs gegen die Ampel-Koalition in Berlin. Redmann möchte Bildung und Sicherheit in den Vordergrund stellen und ist gut im CDU-Bundesvorstand vernetzt.
Robert Crumbach - Tempomacher des Bündnis Sahra Wagenknecht
Robert Crumbach, ein 61-jähriger Arbeitsrichter, führt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in den Wahlkampf. Der frühere SPD-Politiker, der aus Potsdam stammt, fokussiert sich auf den Ukraine-Konflikt und eine Zusammenarbeit mit Russland. Seit 2018 ist er Witwer und hat zwei erwachsene Kinder. Crumbach liebt Wanderungen und träumt davon, von München nach Venedig zu laufen.
Benjamin Raschke - Grüne Stimme für den Wandel
Benjamin Raschke ist der 41-jährige Co-Spitzenkandidat der Grünen, der sich vor allem für Klimaschutz, Insektenschutz und öffentlichen Nahverkehr starkmacht. Der gebürtige Lübbener ist seit 2005 Mitglied der Grünen und setzt sich klar gegen die AfD ein. Raschke, Vater zweier Kinder, war zuvor Landesvorsitzender gemeinsam mit Annalena Baerbock.
Antje Töpfer - Wissenschaftlerin im Zentrum der Grünen
Lebensmittelchemikerin Antje Töpfer, geboren in Ludwigsfelde, ist eine eher unbekannte, aber erfahrene Kandidatin der Grünen. Sie arbeitete mehrere Jahre in der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und war Referentin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Die Mutter zweier Kinder betont gesunde Ernährung ohne Verbote und tritt gegen eine schärfere Flüchtlingspolitik ein.
Sebastian Walter - Jungstar der Linken
Der 34-jährige Sebastian Walter ist einer der jungen, redegewandten Politiker der Linken. Ursprünglich Lehrer, wurde er Gewerkschaftssekretär und ist seit 2019 Linke-Landtagsabgeordneter und Fraktionschef. Walter fordert eine Erneuerung der Bundespartei und ist Vater eines Sohnes.
Péter Vida - Freie Wähler und direkter Demokrat
Péter Vida ist das markante Gesicht der Freien Wähler, oft mit seiner Familie auf Wahlplakaten. Der 40-jährige Rechtsanwalt setzt sich für direkte Demokratie und gegen den Windkraftausbau ein. Er hat die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge im Landtag maßgeblich vorangetrieben. Vida liebt Reisen, vor allem in exotische Destinationen wie die Ukraine und Grönland.
Zyon Braun - Neue Hoffnung der FDP
Zyon Braun, der 30-jährige Vorsitzende der FDP Brandenburg, strebt an, die Partei nach zehn Jahren zurück in den Landtag zu führen. Der Bankfachwirt setzt auf Konfrontation und ist für seinen mutigen Wahlkampfleitspruch bekannt. Als Schüler erlebte er die Fußball-WM 2006 und ist seitdem von sportlichen Erfolgen inspiriert.