Die jüngsten Brände in und um Los Angeles sind ein eindrucksvolles Beispiel für die zerstörerische Kraft, die Naturkatastrophen in Kalifornien anrichten können. Mit rund 130.000 evakuierten Menschen und 2.000 zerstörten Gebäuden haben die Flammen eine Dimension erreicht, die selbst für einen Staat, der an solche Ereignisse gewöhnt ist, erschreckend ist. Besonders betroffen sind Gegenden wie Pacific Palisades, wo viele Häuser aufgrund des Rückzugs von Versicherern wie State Farm, die 70 % ihrer Policen dort nicht mehr erneuern, unversichert sind. Die Stadt Los Angeles schätzt, dass dadurch 1.600 Häuser ohne Versicherungsschutz sind. Die Brandbekämpfer kämpften unter schwierigen Bedingungen, da die örtlichen Hydranten zeitweise trocken waren, was ihre Arbeit erheblich erschwerte.
Die extremen Winde der Santa Anas, die mit bis zu 160 km/h über die Stadt fegten, trugen zur raschen Ausbreitung der Feuer bei. Der Himmel über dem Pacific Coast Highway färbte sich orange, während Asche wie Schneeflocken auf die Stadt herabfiel. Diese Bedingungen treiben die bereits anhaltende Dürre und die flächendeckende Trockenheit weiter voran. Die Gegend um Los Angeles, mit ihren nahegelegenen Gebirgszügen, ist aufgrund ihrer Geografie besonders anfällig für Brände. Die Auswirkungen des Klimawandels begünstigen zusätzlich die Häufigkeit und Intensität dieser Naturkatastrophen, sodass selbst der Januar, traditionell außerhalb der Feuersaison, nicht mehr sicher ist.
Politisch wurde das Desaster von einem Disput zwischen Donald Trump und dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom begleitet. Trump gab Newsom die Schuld an der Situation und kritisierte dessen Umweltpolitik im Bereich der Wasserbewirtschaftung scharf, obwohl sie keinen direkten Bezug zur Brandbekämpfung hat. In seiner typischen Art kritisierte der ehemalige Präsident den Gouverneur öffentlich, was bereits jetzt auf eine künftige angespannte Beziehung zwischen den beiden hindeutet, insbesondere in Hinblick auf die notwendige Bundesunterstützung.
Die jüngsten Ereignisse sind eine eindringliche Erinnerung an die vielen Risiken, denen Los Angeles ausgesetzt ist: Feuer, Überschwemmungen, extreme Hitze, Erdrutsche und Erdbeben. Die Santa Ana-Winde, die seit langem die Lebensqualität im Großraum Los Angeles prägen, erinnern daran, wie fragil und vorläufig das alltägliche Leben in dieser Metropole wirklich ist.