In Russland haben in den letzten Tagen erneut mehrere Brandanschläge auf örtliche Musterungsämter stattgefunden. Die Sicherheitskräfte nahmen am Mittwoch in St. Petersburg eine 75 Jahre alte Frau fest, die beschuldigt wird, ein Auto vor dem Einberufungszentrum der Armee angezündet zu haben. In Videos, die online veröffentlicht wurden, erhebt der mutmaßliche Autobesitzer Vorwürfe, dass die Frau pro-ukrainische Slogans gerufen haben soll. Medienberichten zufolge gab es weitere Angriffe unter anderem im Kaukasus und auf der völkerrechtswidrig annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
Am Dienstag berichtete der russische Telegram-Kanal Shot über Brandattacken auf zwei russische Militärämter in Perm am Ural und in der Stadt Prochladny im Kaukasus. Nach Angaben des kremlkritischen Kanals Astra soll der Angriff in Prochladny von einem Mann verübt worden sein, der vom Militäramt zum Kriegsdienst einberufen wurde.
Am Montag soll es in der Stadt Podolsk, etwa 20 Kilometer südlich von Moskau, zu zwei Angriffen auf ein Kreiswehrersatzamt gekommen sein, wie Shot berichtete. Am selben Tag soll ein 70-jähriger Mann in Obninsk, etwa 70 Kilometer weiter südwestlich, nach Angaben lokaler Medien einen Brandsatz auf die örtliche Militärbehörde geworfen haben.
Bereits in der vergangenen Woche wurden mehrere Frauen festgenommen, die nach Angaben des Nachrichtenportals Baza und russischer Staatsmedien Einberufungszentren in der wichtigen Hafenstadt Sewastopol auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim und in der zentralrussischen Region Swerdlowsk angezündet haben sollen.
Es ist nicht das erste Mal, dass gezielte Brandangriffe auf russische Kreiswehrersatzämter stattfinden. Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 ereignen sich immer wieder Anschläge gegen Militärobjekte in Russland aus Protest.