Investitionen in Unternehmen ohne aktuelle Gewinne können sich lohnen, wie Amazon.com eindrucksvoll zeigt. Doch auch gewiefte Anleger sollten die Risiken nicht unterschätzen, die mit der raschen Vermögensverzehrung unrentabler Unternehmen einhergehen. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist BRAIN Biotech. Die Frage, die sich den Anteilseignern nun stellt, ist, ob der Cash-Burn dieser innovativen Firma Anlass zur Sorge bietet.
Unter Cash-Burn versteht man die jährliche Rate, mit der ein Unternehmen seine liquiden Mittel zur Finanzierung des Wachstums verbraucht. Eine effiziente Möglichkeit, den finanziellen Spielraum eines Unternehmens zu ermitteln, ist die Berechnung seiner Geldreserven im Verhältnis zu den Ausgaben. Im Juni 2024 verfügte BRAIN Biotech über liquide Mittel in Höhe von 13 Millionen Euro und war schuldenfrei, während die jährlichen Ausgaben bei 5 Millionen Euro lagen. Dies ergibt eine beachtliche finanzielle Reichweite von etwa 2,6 Jahren – ausreichend Zeit, um das Geschäft weiterzuentwickeln.
Erfreulicherweise konnte BRAIN Biotech seine Mittelverwendung um 54% im vergangenen Jahr reduzieren. Parallel stiegen die Einnahmen um 2,9%. Diese solide Entwicklung zeigt, dass das Unternehmen auf einem guten Weg ist, auch wenn künftige Entwicklungen entscheidend bleiben. Analystenprognosen könnten der Schlüssel sein, um die langfristigen Aussichten des Unternehmens besser zu verstehen.
Auch wenn BRAIN Biotech derzeit in einer soliden Position erscheint, wäre es klug, über mögliche Wege zur Kapitalaufstockung nachzudenken. Das Unternehmen dürfte keine großen Schwierigkeiten haben, zusätzliche Mittel zu beschaffen, sei es durch die Ausgabe neuer Aktien oder die Aufnahme eines Darlehens. Der jährliche Cash-Burn entspricht nur etwa 7,2% der Marktkapitalisierung von 70 Millionen Euro – eine Größenordnung, die BRAIN Biotech genügend Spielraum zur Finanzierung weiterer Wachstumsjahre bietet.