07. Oktober, 2024

Wirtschaft

BP zieht sich von ursprünglichem Klimaziel zurück und investiert verstärkt in fossile Energien

BP zieht sich von ursprünglichem Klimaziel zurück und investiert verstärkt in fossile Energien

BP hat seine ambitionierten Pläne zur Reduzierung der Öl- und Gasproduktion bis 2030 aufgegeben, nachdem das Unternehmen 2020 angekündigt hatte, die Produktion um 40% zu senken und parallel den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Diese Vorgabe wurde letztes Jahr auf eine Reduktion von 25% angepasst. Der neue Vorstandsvorsitzende, Murray Auchincloss, verfolgt nun eine Strategie, die stärker auf sofortige Renditen setzt, um verlorenes Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Das Unternehmen fokussiert sich aktuell verstärkt auf Investitionen im Nahen Osten sowie im Golf von Mexiko, um die Produktion zu erhöhen. Auchincloss, früherer Finanzchef bei BP, hat versucht, sich von der Strategie seines Vorgängers Bernard Looney abzugrenzen, und setzt auf profitable Projekte, insbesondere im Bereich Öl und Gas, um den Aktienkurs zu stabilisieren.

Die Strategieänderung erfolgt vor dem Hintergrund einer wachsenden Fokussierung auf Energiesicherheit in Europa, die durch die Preisschocks nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verstärkt wurde. Trotz Herausforderungen in der Lieferkette und steigender Kosten bleibt das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 bestehen.

BP plant Investitionen in Irak, inklusive des Majnoon-Feldes, und hat kürzlich eine Vereinbarung mit der irakischen Regierung für das Kirkuk-Feld unterzeichnet. Weitere Überlegungen betreffen Investitionen in Kuwait und die Entwicklung neuer Projekte wie Kaskida im Golf von Mexiko. Auch die Erschließung des Tiber-Feldes und der Ausbau der US-amerikanischen Onshore-Aktivitäten im Permian-Becken stehen auf der Agenda.

Trotz der Fokussierung auf fossile Energien hat BP seine Beteiligungen im Bereich Solarenergie ausgebaut und eine Partnerschaft in Brasilien im Bioenergie-Sektor weiterentwickelt.