07. Oktober, 2024

Wirtschaft

BP zieht sich aus ehrgeizigen Klimazielen zurück: Neue Strategie unter Auchincloss

BP zieht sich aus ehrgeizigen Klimazielen zurück: Neue Strategie unter Auchincloss

Aufhorchen lässt die Nachricht, dass BP seine ehrgeizigen Ziele zur Reduzierung der Öl- und Gasförderung bis 2030 offenbar nicht weiterverfolgt. Wie aus verlässlichen Quellen hervorgeht, hat CEO Murray Auchincloss beschlossen, die Übergangsstrategie des Energieriesen anzupassen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Ursprünglich hatte BP vor vier Jahren versprochen, die Förderung um 40 Prozent zu senken und gleichzeitig auf erneuerbare Energien zu setzen. Diese Ankündigung galt als beispielloser Schritt in der Branche. Doch bereits im letzten Jahr wurde das Ziel auf eine Reduzierung von 25 Prozent korrigiert, weil Anleger kurzfristige Renditen gegenüber einer langfristigen Energiewende priorisierten. Nun ist zu hören, dass das Unternehmen neue Investitionen im Nahen Osten und im Golf von Mexiko plant, um seine Produktion von Öl und Gas zu steigern. Auchincloss, seit Januar an der Spitze, hat mit einem fallenden Aktienkurs zu kämpfen. Im Vergleich zur Konkurrenz hat BP in diesem Jahr eher enttäuscht, was die Fähigkeit betrifft, Gewinne mit der aktuellen Strategie zu erzielen. Der gegenwärtige CEO versucht, sich von den Strategien seines Vorgängers Bernard Looney abzusetzen und möchte vor allem in profitable Geschäftsbereiche investieren. Im Februar soll er seine überarbeitete Strategie auf einem Investorentag vorstellen. Gleichzeitig verfolgt BP weiterhin das langfristige Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050. Interessant ist, dass auch Shell, seit Jahresbeginn unter der Leitung von Wael Sawan, seine Energieübergangsstrategie zurückgeschraubt hat. Beide Unternehmen legen nun vermehrt Wert auf die europäische Energiesicherheit – eine Reaktion auf die Preisverwerfungen infolge der russischen Invasion in der Ukraine Anfang 2022.