19. September, 2024

Grün

BP zieht grünen Stecker: Verkauf der US-Windenergie für zwei Milliarden Dollar geplant

BP zieht grünen Stecker: Verkauf der US-Windenergie für zwei Milliarden Dollar geplant

Der britische Öl- und Gasriese BP plant den Verkauf seines amerikanischen Windenergiegeschäfts für zwei Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Pfund), um seinen strategischen Fokus auf Solarenergie zu verschieben. Diese Entscheidung kommt nach einer Investorenrevolte, die das Engagement des Unternehmens in erneuerbaren Energien infrage gestellt hat.

BP beabsichtigt, seine US-amerikanische Tochtergesellschaft BP Wind Energy zu veräußern. Diese betreibt zehn Onshore-Windparks in sieben Staaten der USA. William Lin, BP's Chef für Erdgas und niedrige Kohlenstofflösungen, erläuterte: "Wir glauben, dass das Geschäft für einen anderen Eigentümer von größerem Wert sein wird."

Trotz des geplanten Verkaufs betonte Lin: "Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie, da BP sich zu einem integrierten Energieunternehmen entwickelt." Das Unternehmen wolle sein Portfolio "vereinfachen" und sich fortan verstärkt auf seine Solarenergie-Sparte, Lightsource BP, konzentrieren.

Am Montag erklärte BP, dass es die "erstklassigen Fähigkeiten" von Lightsource als Entwickler kostengünstiger, großflächiger Erneuerbarer-Energie-Anlagen weltweit sowohl für Solar- als auch Onshore-Windkraft ausbauen werde. Diese Neuausrichtung markiert einen klaren Bruch mit der Ära des früheren CEO Bernard Looney, der das Unternehmen nachhaltig auf fossile Brennstoffe ausgerichtet hatte.

Die verstärkte Ausrichtung auf grüne Energien kostete BP erhebliche Marktanteile, da die Renditen aus Erneuerbaren nicht den Erwartungen entsprachen. Die Aktien des Unternehmens sind im vergangenen Jahr um mehr als ein Fünftel gefallen. Im März behauptete ein aktivistischer Investor, dass nahezu alle Großaktionäre mit BPs grünem Strategiewechsel unzufrieden seien.

Giuseppe Bivona, Chief Investment Officer von Bluebell Capital, brachte die Stimmung auf den Punkt: "Mit Ausnahme eines einzigen Aktionärs habe ich noch niemanden gefunden, der BP in seiner Gesamtheit unterstützt." Diese Bedenken haben dazu geführt, dass der neue CEO Murray Auchincloss und die erst im Februar ernannte Finanzchefin Kate Thomson verstärkt in neue Öl- und Gasprojekte, insbesondere im Golf von Mexiko und in den US-amerikanischen Schieferölregionen, investieren.